Ein Spiel dauert auch mal 95 Minuten

Saarbrücken · Mit einem 1:1-Unentschieden trennten sich der 1. FC Saarbrücken II und Halberg Brebach im Stadtderby der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Dabei sah Brebach bis zur 94. Minute im FC-Sportfeld wie der Sieger aus.

Saarbrücken. "Das Spiel hatte mit Sicherheit keinen Derby-Charakter, sondern eher den eines Freundschaftsspiels", sagte Dominik Jung über das Saarbrücker Stadtderby der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar vom vergangenen Sonntag. Der Trainer des SC Halberg Brebach, der beim 1. FC Saarbrücken II 1:1 (1:0) spielte, war mit dem fairen Auftreten beider Teams mehr zufrieden als mit dem Ergebnis.

Klinks Patzer zum 0:1

Lange führte der SC Halberg vor 400 Zuschauern im FC-Sportfeld durch einen Treffer von Roman Hanschitz in der 30. Minute mit 1:0. Der Kapitän brauchte den Ball aus kurzer Distanz nur einzuschieben, nachdem FCS-Torwart Michael Klink, der vergangene Saison noch mit seinem Trainer Bernd Eichmann in Brebach tätig war, einen Aufsetzer nicht festhalten konnte. "Da war vorher schon eine Fehlerkette, also waren andere an diesem Gegentor genauso beteiligt", nahm Eichmann seinen Torhüter in Schutz. In der Folge versäumten es die Gäste durch das Auslassen einiger Konterchancen, ihre Führung auszubauen. "In der ersten Halbzeit, insbesondere in den letzten 35 Minuten, haben wir sehr schlecht gespielt", fasste Eichmann zusammen: "Wir waren nicht aggressiv und haben den richtigen Zug zum Gegner vermissen lassen. Deshalb war der Rückstand auch verdient."

Nach dem Seitenwechsel wurden die Gastgeber zunehmend besser, und "Eiche" attestierte seiner Mannschaft den Willen, das Spiel noch einmal zu drehen: "Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es rappelt." Es rappelte auch im Brebacher Kasten. In der letzten Minute der Nachspielzeit markierte Saarbrückens Kapitän Marc Hümbert per Volleyschuss den umjubelten 1:1-Ausgleich (95.). Einen aus der eigenen Hälfte bis in den gegnerischen Strafraum geschlagenen FCS-Freistoß konnte die Brebacher Abwehr nicht klären. Der Ball flog Hümbert an der Strafraumgrenze quasi auf den Fuß und von dort in die Maschen.

"Das ist natürlich bitter. Der Schiedsrichter zeigte zwei Minuten Nachspielzeit, und in der 95. Minute fällt der Ausgleich", ärgerte sich Dominik Jung auch noch einen Tag nach dem Spiel, musste aber eingestehen: "In der zweiten Hälfte hatte der FCS mehr vom Spiel. Wir haben unsere Kontermöglichkeiten stellenweise dilettantisch ausgespielt und zu oft falsche Entscheidungen getroffen." Ein Lob hatte der Brebacher Trainer noch übrig für seinen Torwart Jan Tjaden, der den erkrankten Matthias Kuhn kurzfristig ersetzte und seinen Job "prima gemacht" habe.

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