Grüne fordern regelmäßige Trinkwasser-Kontrollen

Saarbrücken · Das Vorhaben des Umweltministeriums, die Blies auf ihre Belastung durch Arzneimittel zu untersuchen (wir berichteten), hat den Vorsitzenden der Grünen-Landtagsfraktion, Hubert Ulrich , auf den Plan gerufen.

Dass deutschlandweit täglich mehrere Tonnen Medikamentenrückstände in die Umwelt gelangten, sei nur dann zu ändern, wenn einerseits die Bürger Medikamente sachgemäß entsorgten. "Andererseits muss auch die Landesregierung ihrer Verantwortung (. . .) nachkommen", sagte Ulrich. Es sei zwar zu begrüßen, dass das Umweltministerium nun die Blies entsprechend beproben will, um im Anschluss eine Aufrüstung der Kläranlagen mit zusätzlichen Reinigungsstufen zu prüfen. "Jedoch sieht die Landesregierung offenbar keine Veranlassung, das Trinkwasser (. . .) regelmäßig auf seine Belastung durch Medikamentenrückstände untersuchen zu lassen." Dabei habe eine Untersuchung des Entsorgungsverbands Saar bereits vor Jahren gezeigt, welche Gefahren für die Umwelt von solchen Schadstoffen ausgehen können.

So seien im Klärschlamm verschiedener Kläranlagen Arzneimittelwirkstoffe aus den Gruppen der Analgetika und Antibiotika, außerdem Röntgenkontrastmittel und Substanzen wie Weichmacher nachgewiesen worden. Angesichts dessen fordert Ulrich von der Landesregierung, "sowohl Trink- als auch Grundwasser regelmäßig auf Arzneimittelrückstände zu untersuchen".

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