Nie wieder Saarbrücker Eispalast?

Saarbrücken · Saarlouis hat eine vorweihnachtliche Eislaufbahn, Homburg und andere Städte in der Großregion auch. In Saarbrücken müssen die Schlittschuhfans nicht nur in diesem Jahr wieder auf ihr Vergnügen verzichten. Dass es in den kommenden Jahren einen Eispalast gibt, ist unwahrscheinlich.

Eine "kreative Pause" wollte der Saarbrücker Verkehrsverein machen. Mit neuen Ideen, einem neuen Konzept wollte er neue Sponsoren gewinnen. Die sollten dann den "neuen Eispalast" zu "etwas ganz Besonderem" machen. Das war im Herbst 2011. Mit der Aussicht auf etwas Besseres verband der Verkehrsverein allerdings eine schlechte Nachricht: Es gab in der Wintersaison 2011/2012 keine Schlittschuhlaufhalle vor dem Staatstheater.

In den Jahren zuvor waren zum Eislaufen von Ende November bis Anfang Januar rund 20 000 Menschen gekommen. Vor allem Schüler verbrachten große Teile ihrer Weihnachtsferien auf dem Eis. Für sie und alle anderen lohne sich das Warten auf den neuen Eispalast, sagte der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Walter Poggenpohl, Ende 2011.

Ein Jahr später teilte er mit: "Wir haben die Finanzierung nicht hinbekommen." Der Versuch, etwas Neues zu machen, sei gescheitert. Seit dem Winter 2007/2008 organisierte der Verein das Eislaufvergnügen. Rund 400 000 Euro koste das, rechnete Poggenpohl vor. Durch Eintrittsgeld komme diese Summe nicht annähernd zusammen, erklärte er. "Wir müssen im Eispalast kühlen und heizen. Und die Energiepreise sind nicht gerade günstiger geworden", klagte Poggenpohl damals.

An dieser Situation habe sich nichts geändert, teilte er jetzt auf Anfrage mit. Man habe das Ganze im Vorstand nochmal besprochen. Große Sponsoren für einen Eispalast seien nach wie vor nicht zu finden. Der Verein selbst könne das finanzielle Risiko nicht tragen, zumal er den Christkindlmarkt finanziert und da gerade rund 900 000 Euro investiert hat. "Schön wäre es", wieder einen Eispalast zu haben, sagt Poggenpohl, "aber es ist auch mittelfristig nicht erkennbar, dass sich daran etwas ändern wird." Anders formuliert: Das Projekt Eispalast liegt auf Eis.

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