Direkter Anschluss unter dieser Nummer

Saarbrücken. Das wäre doch mal eine nette Millionenfrage fürs Quiz von Günther Jauch: Wie viel Prozent der saarländischen Hauptschulabgänger beginnen sofort eine Berufsausbildung? 6 Prozent? 16 Prozent? 36 Prozent? 76 Prozent? Die Lösung heißt - 16 Prozent. Relativ wenige, auch wenn man bedenkt, dass bei Weitem nicht alle Abgänger ausbildungsbereit sind

Saarbrücken. Das wäre doch mal eine nette Millionenfrage fürs Quiz von Günther Jauch: Wie viel Prozent der saarländischen Hauptschulabgänger beginnen sofort eine Berufsausbildung? 6 Prozent? 16 Prozent? 36 Prozent? 76 Prozent? Die Lösung heißt - 16 Prozent. Relativ wenige, auch wenn man bedenkt, dass bei Weitem nicht alle Abgänger ausbildungsbereit sind. Experten der Praxis und der Arbeitsverwaltung sagen: Den meisten jungen Leuten fehlt die Orientierung, was für sie überhaupt infrage kommt. Sie kennen ihre Fähigkeiten nicht und wissen nicht, wo sie diese anbringen könnten. Außerdem wird beklagt, dass die Hauptschule ein zu schlechtes Image hat, unter dem die guten Abgänger ungerechterweise leiden.Im Saarland lief im August 2010 ein vom Wirtschaftsministerium erdachtes Projekt namens "Anschluss direkt" an, das mehr Jugendliche mit Hauptschulabschluss schnell in eine duale Ausbildung bringen will, und zwar durch mehr Unterstützung während der Berufsorientierung und der Ausbildungssuche. Davon haben auch die Betriebe etwas, denen es ja perspektivisch immer schwerer fällt, den Bedarf an Fachkräften zu decken. "Anschluss direkt" wendet sich an die Ausbildungsfähigen und motivierten, also die richtig guten Hauptschulabsolventen, denen in den letzten Jahren vielleicht zu wenig dahergemacht wurde. In der Koordinierungsstelle (die übrigens von vier Frauen besetzt ist) freut man sich über bislang 18 Projektschulen und fast 200 Schülerinnen und Schüler. Sie erhalten das Angebot, sich während der Berufsorientierung und in der Ausbildungsplatz-Suchphase intensiv betreuen zu lassen. Drei Berater sind in den Modellschulen regelmäßig präsent und betreuen die ins Modell aufgenommenen Schüler intensiv. Einzigartig ist die Einbindung von ehrenamtlichen Paten aus der Wirtschaft. In Einzelgesprächen erkunden sie Stärken und Interessen der jungen Leute und geben Tipps für die Berufswahl. Das darf man als vorzügliche Startchance bezeichnen.

"Anschluss direkt", das auf drei Jahre angelegt ist, kann in seiner frühen Phase noch keine "Erfolgszahlen" vorlegen. Aber die ersten Reaktionen sind nach Auskunft von Projekt-Koordinatorin Birgit Helm-Schmidt mehr als aufmunternd. Eine Mutter sprach gar von "segensreichem" Arbeiten. wp

Info unterwww.anschlussdirekt.de. Postanschrift: ZPT- Anschluss direkt, Franz-Josef-Röder-Straße 9, 66119 Saarbrücken. Telefon (06 81) 9 52 04 66. Das Projekt ist auch auf der Saarmesse am Stand "Ausbildung für Alle" in Halle 1 vertreten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort