Deutsch-jüdische Geschichte zum Anfassen

Saarbrücken. Paula Kruse, Mehmet Kotan, Canan Pinar und die anderen Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a am Deutsch-Französischen Gymnasium (DFG) lauschten gespannt, was Alexander Green zu erzählen hatte. Der Museumspädagoge vom Jüdischen Museum in Berlin (JMB) erklärte gestern den Elf- und Zwölfjährigen, wann er eine Kippa trägt, die traditionelle Kopfbedeckung der Juden

 Mitarbeiterinnen des Jüdischen Museums halten ein Museumsmodell. Dieses Modell war gestern Teil der Ausstellung im Deutsch-Französischen Gymnasium. Foto: Jüdisches Museum Berlin/Sönke Tollkühn

Mitarbeiterinnen des Jüdischen Museums halten ein Museumsmodell. Dieses Modell war gestern Teil der Ausstellung im Deutsch-Französischen Gymnasium. Foto: Jüdisches Museum Berlin/Sönke Tollkühn

Saarbrücken. Paula Kruse, Mehmet Kotan, Canan Pinar und die anderen Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a am Deutsch-Französischen Gymnasium (DFG) lauschten gespannt, was Alexander Green zu erzählen hatte. Der Museumspädagoge vom Jüdischen Museum in Berlin (JMB) erklärte gestern den Elf- und Zwölfjährigen, wann er eine Kippa trägt, die traditionelle Kopfbedeckung der Juden. Und nicht nur über die Kippa gab es was zu lernen. Mehrere Würfel, die als Vitrine dienten, waren mit typischen jüdischen Gegenständen wie dem bekannten jüdischen Leuchter, Menora genannt, gefüllt. Das alles brachten die drei Museumspädagogen des JMB, Johannes Schwarz, Cornelia Liese und Alexander Green, aus der Bundeshauptstadt mit. Im Rahmen ihrer bundesweiten Tour "Das JMB macht Schule" waren die Museumsmitarbeiter gestern am Deutsch-Französischen Gymnasium in der Halbergstraße. Seit Sommer 2007 gibt es diese mobile Ausstellung, die bereits bundesweit in gut 130 Schulen zu sehen war. "Wir versuchen, mit dieser Tour den Schülerinnen und Schülern deutsch-jüdische Geschichte und jüdische Traditionen anschaulich zu vermitteln", sagt Cornelia Liese vom JMB. Die Tour sei auch bundesweit begehrt. 40 saarländische Schulen haben sich darum beworben. Nur fünf kamen zum Zuge. Lehrerin Agnes Bender-Rauguth vom DFG hat sich dafür eingesetzt, dass die Schule mitmacht. "Ich fand die Idee toll und habe eine Bewerbung an das Museum in Berlin geschickt", sagte sie. Mit Erfolg, wie sich herausstellte. Von 8 Uhr morgens bis 13.15 Uhr gastierte das JMB in der Halbergstraße. Neben der mobilen Ausstellung mit den Vitrinen gab es auch einen Workshop für drei Klassen ab der Stufe neun. Im Zentrum des Workshops steht die Beschäftigung mit jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945 in Deutschland. Dazu hörten sich die Schülerinnen und Schüler die Erfahrungen von Juden an, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland aufgewachsen sind. In der anschließenden Diskussion sprachen die Jugendlichen über diese Biographien und ihre eigenen Erfahrungen mit dem Schicksal von Juden in Deutschland. In den Pausen schauten sich viele weitere DFG-Schüler die Ausstellung an. Die Klasse 6a von Lehrer Norbert Zurek war davon begeistert. "Ich fand die Ausstellung sehr gut. Wir haben viel über die jüdische Kultur erfahren", sagte die Elfjährige Paula Kruse aus der Klasse 6a.

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