Wann bringt Diego Sie zum Lachen?

Saarbrücken. Geben Sie's zu: Sie haben mir zuerst in die schönen Augen geschaut, sich über die zwei Farben gewundert - und sich gefragt: Steckt in dem Kerl, der mich da so keck ansieht, etwa Husky-Blut? Ja. Und in mir, dem Diego, ist eine ordentliche Portion Podenco untergekommen. Was ja eher zu meiner früheren Heimat passt

 Gassigeherin Christine Heuser mit Diego. Die kleine Verletzung an der Pfote ist nicht der Rede wert. Foto: Holger Bousonville

Gassigeherin Christine Heuser mit Diego. Die kleine Verletzung an der Pfote ist nicht der Rede wert. Foto: Holger Bousonville

Saarbrücken. Geben Sie's zu: Sie haben mir zuerst in die schönen Augen geschaut, sich über die zwei Farben gewundert - und sich gefragt: Steckt in dem Kerl, der mich da so keck ansieht, etwa Husky-Blut? Ja. Und in mir, dem Diego, ist eine ordentliche Portion Podenco untergekommen. Was ja eher zu meiner früheren Heimat passt. Keine Ahnung, welcher Zufall dafür gesorgt hat, dass sich meine Eltern in Spanien über den Weg liefen. Dort kam ich vor zweieinhalb Jahren auf die Welt. Und ich finde: Was Mama und Papa da hingekriegt haben, kann sich sehen lassen. Leider hatte ich wie so viele Artgenossen keine Zukunft in Spanien. Mein Glück: Tierfreunde sorgten dafür, dass ich nach Deutschland durfte. Mein Pech: Diese Menschen mussten umziehen und hatten keinen Platz mehr für mich. Ich kam mit meinem Hundekumpel Louis ins Tierheim Saarbrücken. Louis hat dank eines Tierfreundes schon ein neues Zuhause. So sehr ich mich für ihn freue, fehlt er mir doch sehr. Wenigstens gibt's im Heim, so oft es bei den vielen Tieren eben geht, Trost für Verschmuste: Streicheleinheiten. Und dann find ich's auch ganz toll, wenn die Leute mir das Fell bürsten. Das ist aber längst nicht so schön wie der Flirt mit einem hübschen Hundemädchen. Da leuchten meine Augen noch schöner als sonst. Nun muss ich zugeben, dass ich als feuriger Spanier anderen Hunden gern laut bellend zeige, was Sache ist. Aber wie sich das für einen klugen Rüden gehört, bin ich nach einer klaren Ansage auch wieder ruhig. Klartext gehört zur liebevollen, konsequenten Erziehung, die ich noch brauche. Wenn ich dann was richtig gemacht habe, ist ein bisschen Belohnungsschmusen das Größte. Das Zweitliebste sind mir lange Spaziergänge. Die Gassigeher vom Tierheim müssen ganz schön mit mir wetzen, bis ich mal aus der Puste komme. Ich bin ein Fitnessprogramm auf Pfoten. Vor allem bin ich ein Freund, der seinen Menschen mit jedem Blick sagt, wie er sie liebt. Jetzt müssen Sie nur herkommen. Und mir in die Augen schauen. Darf ich hoffen? < Serie wird fortgesetzt

StichwortTierheim-Bewohner: Haupt- und Ehrenamtliche betreuen derzeit 80 Hunde, 85 erwachsene Katzen, 43 Katzenbabys und 38 Kaninchen, Meerschweinchen und Zwerghamster. Öffnungszeiten: Das Tierheim ist außer montags täglich von 13 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Es ist während der Öffnungszeit erreichbar unter Telefon (06 81) 5 35 30. ole

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