Ausstellung Baukultur trifft Schule Lasst doch mal Schüler ran

Saarbrücken · Die Ausstellung „Baukultur: Architektur trifft Schule“ zeigt, mit wieviel Fantasie junge Leute ihre Umgebung gestalten können. 

 Auch Schulhöfe wurden im Rahmen des Projektes gestaltet.

Auch Schulhöfe wurden im Rahmen des Projektes gestaltet.

Foto: Noll

Wenn man derzeit das Ministerium für Bildung und Kultur besucht, dann empfangen einen die verschiedensten Architekturmodelle, darunter filigrane, hölzerne Pavillonarchitekturen, grüne Parkanlagen, beleuchtete Papphochhäuser und sogar ein kunterbunter alter Autoreifen, der zu einem Tisch umfunktioniert wurde.

Das Außergewöhnliche dieser Modelle ist, dass sie alle von Schülern stammen, dass sie in Projekten entstanden sind, in denen Architekten und Lehrer gemeinsam mit Schülern gearbeitet haben. Denn bereits zum sechsten Mal haben sich im Rahmen des Kooperationsprojektes „Baukultur: Architektur trifft Schule“ zwischen Architektenkammer und Kultusministerium Architekten und Lehrer zusammengefunden, um im Unterricht die Themen Architektur und Baukultur lehrplanübergreifend zu vermitteln.

Zuerst werden die Schüler für die Themen Baukultur und Architektur sensibilisiert, ihnen werden quasi die Augen geöffnet. Und dann wird gemeinsam ein Projekt erarbeitet. Während in den vergangenen Jahren dann schon mal auf Spaziergängen Architekturen angeschaut, fotografiert und anschließend theoretisch analysiert wurden, hat sich der Schwerpunkt in diesem Jahr geändert. Denn anscheinend ist der Wunsch groß, im direkten Umfeld der Schule etwas zu verbessern.

Und während bisher oft Modelle entworfen wurden, wie man Räume oder Gebäudeteile verschönern könnte, sind in diesem Jahr viele ganz konkrete Projekte entstanden, die von den Schülern mit Unterstützung von Lehrer und Architekt auch praktisch umgesetzt wurden.

18 Projekte an 17 Schulen sind zustande gekommen – von der ersten Grundschulklasse bis zum gymnasialen Kunstkurs kurz vor dem Abitur war alles vertreten. Die Montessori-Schule in Friedrichsthal setzte sogar gleich zwei Projekte um. Einmal wurden aus Paletten formschöne Trennwände samt Blumenampeln für die Schulräume gebaut. Außerdem wurden Möbel für den Außenbereich angefertigt. Und zwar mit viel Fantasie. Auf den Fotos kann man noch Schubkarren-Teile und U-Betonsteine erkennen.

Auch die Gemeinschaftsschule Illingen hat aus Paletten Möbel gebaut – dieser Trend wurde häufiger aufgegriffen. Die Gemeinschaftsschule Güdingen hat nicht nur einen Schulgarten angelegt, dort wurden auch einfache Figuren aus Dachlatten als Gartenskulpturen gebaut. Und das Hochwaldgymnasium Wadern hat gleich die Gehwege zur Schule mit Kies und Pflanzen verschönert und neu angelegt.

Es überrascht, wie viele der Projekte in diesem Jahr praktisch umgesetzt wurden. Vielleicht liegt das daran, dass mittlerweile nicht nur Architekten, sondern auch Studierende der Fachrichtung, sowie Landschaftsarchitekten an den Projekten teilnehmen. Für die Schüler scheint diese Kooperation auf jeden Fall ein großer Gewinn zu sein. Denn sie haben nicht nur den Blick für Architekturen geübt, sondern häufig auch ihr direktes Schulumfeld verschönert. Und man sieht in der Ausstellung anhand der Fotos und Dokumentationen auch, wie viel Spaß sie dabei hatten.

„2018 Baukultur: Architektur trifft Schule“: Ausstellung bis 12. November im Ministerium für Bildung und Kultur (Trierer Straße 33). Geöffnet Montag bis Donnerstag, von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 16 Uhr. Weitere Infos: Architektenkammer, Telefon (06 81) 95 44 10.
www.aksaarland.de

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