Der kleine Kakadu kommt Der kleine Kakadu spielt den Phönix

Saarbrücken · Die Macher des „Popscene“-Heftes bringen jetzt einen Kulturkalender für Saarbrücken heraus. In Januar soll es losgehen.

 Im Januar soll der neue Kakadu, der dann einfach und schlicht „Kulturkalender“ heißen wird, losfliegen. Ein erstes Test-Exemplar im praktischen Hosentaschen-Format gibt es schon. Anna Rissel  ist die verantwortliche Redakteurin, Herausgeber ist Markus Brixius.

Im Januar soll der neue Kakadu, der dann einfach und schlicht „Kulturkalender“ heißen wird, losfliegen. Ein erstes Test-Exemplar im praktischen Hosentaschen-Format gibt es schon. Anna Rissel  ist die verantwortliche Redakteurin, Herausgeber ist Markus Brixius.

Foto: POPSCENE/Tobias Wönne./INSZENE Media

Manchmal kann auch ein Kakadu ein Phönix sein. Sozusagen aus der Asche des legendären „verstorbenen“ Saarbrücker Monatsheftes ersteht  gerade ein neuer Veranstaltungskalender für die freie Kulturszene. Markus Brixius, Herausgeber unter anderem von Popscene, jenem praktischen Hosentaschen-Heftchen für Pop-Musik in der  Großregion, übernimmt die Aufgabe, die Theater- und Kleinkunstszene der Region künftig mit gebündelten Informationen zu versorgen.

In der freien Szene Saarbrückens dürfte die Freude groß sein. Seit vor bald zwei Jahren das städtische Kulturamt seinen Monatskalender „Kakadu“ eingestellt hat, riss die Kritik nicht ab. Der an Kakadus Stelle eingerichtete Kultur-Newsletter im Internet war nie ein gleichwertiger Ersatz.

Kurzzeitig wollten einige Akteure der Szene sogar selbst ein Heft herausbringen, was wohl an der Einsicht scheiterte, dass man so ein Heft nicht mal eben mit links machen kann. So blieb eine Lücke. Und die soll jetzt gestopft werden.

Brixius hatte vom Kakadu-Kummer gelesen und fand, dass man da etwas tun könnte. Er verhandelte mit der Stadt, die Unterstützung zusagte, und stellte eine junge Geisteswissenschaftlerin ein, die das neue Magazin als verantwortliche Redakteurin erarbeiten soll: Anna Rissel, 28 Jahre jung und just mit dem Studium der Literaturwissenschaft und Komparatistik fertig, ist glücklich über diese Chance. „Ich habe mich immer schon sehr für Kultur interessiert, bin sehr theateraffin“, sagt die junge Frau beim Besuch in der SZ. Dass sie unmittelbar nach dem Studium eine so schöne Aufgabe bekommt, macht sie erkennbar glücklich.

Mit dem journalistischen Teil der neuen Arbeit ist sie aus Studienzeiten vertraut. „Ich habe in Trier zeitweise das Uni-Magazin geleitet“.  Und als Kulturmensch ist ihr auch die freie Szene in Saarbrücken vertraut. Mit deren  Vertretern haben sie und Brixius sich auch schon getroffen und „viel positives Feedback bekommen“.

Das neue Monatsheft wird schlicht und ergreifend „Kulturkalender“ heißen und im selben Hosentaschen-Format wie Popscene erscheinen. Es soll neben dem Terminteil auch redaktionelle Beiträge geben. Anna Rissel will Tipps und Kritiken veröffentlichen. Elf Mal im Jahr, jeden Monat außer im Juli, wird der „Kulturkalender“ gedruckt.

Aber warum eigentlich machen junge Leute ein Druckerzeugnis, wo es doch überall heißt, es gehe heute ohnehin alles ins Internet? „Wir machen die Erfahrung: Print hat wieder mehr Zuspruch“, sagt die 28-Jährige. „Es ist ein nachhaltiges Medium“.

Trotzdem sind Martin Brixius und sein etwa zehnköpfiges Popscene-Team natürlich auch parallel im Internet unterwegs. „Wir haben auch ein E-Paper und bedienen alle Social-Media-Kanäle“, sagt Rissel. Aber das kleine Magazin für die Hosentasche sei wichtig, wenn man versuche, „junges Publikum für Kultur zu begeistern“.

Die Freie Szene wird es gerne hören. Und weil die jungen Leute heute nicht nur im Internet unterwegs sind und auch noch Gedrucktes lesen, sondern auch zunehmend grenzenlos leben, wird der „Kulturkalender“ nach und nach zum Saar-Lor-Lux-Produkt ausgebaut und auch über die Theaterszene in Luxemburg, Trier oder Metz informieren.

Finanziert wird der „spirituelle Nachfolger des Kakadu“ (Rissel) ausschließlich über Anzeigen. Auch die Stadt Saarbrücken hat zugesagt, Anzeigen zu schalten. Einen anderen öffentlichen Zuschuss gibt es jedoch nicht. Im Januar bereits soll der erste „Kulturkalender“ erscheinen. 64 bis  68 Seiten wird er umfassen. „Termine gibt’s genug“, meint Rissel. Jetzt muss die freie Szene die nur noch liefern. Und zwar rechtzeitig. . .

Kontakt: Gruppen, Veranstalter, Künstler, die im neuen Saarbrücker „Kulturkalender“ erscheinen möchten, können sich an folgende E-Mails wenden: anna@popscene.club oder an Markus Brixius als Herausgeber: redaktion@popscene.club

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