Rekordjahr für Feuerwehr Saar-Feuerwehren löschten rund 2500 Brände

Saarbrücken · 2018 war ein Jahr der Rekorde für die kommunalen Wehren im Saarland: So viele Einsätze und so viele weibliche Mitglieder wie nie.

 Der Brand bei der Entsorgungs-Firma Remondis in Dillingen war 2018 der größte Brand, mit dem es die Feuerwehren im Saarland zu tun hatten. Wehren aus Dillingen, Saarlouis und Nachbargemeinden waren im Einsatz.

Der Brand bei der Entsorgungs-Firma Remondis in Dillingen war 2018 der größte Brand, mit dem es die Feuerwehren im Saarland zu tun hatten. Wehren aus Dillingen, Saarlouis und Nachbargemeinden waren im Einsatz.

Foto: Ruppenthal

10 720 Einsätze absolvierten die Feuerwehren im Saarland im vergangenen Jahr. Das ist ein Rekordhoch. Man habe bis Anfang der 90er Jahre zurückgerechnet und festgestellt: „So viele Einsätze pro Jahr hat es noch nicht gegeben“, sagte Landesbrandinspekteur Timo Meyer gestern in Saarbrücken. Von den 10 720 Einsätzen waren 2457 Brandeinsätze und 8263 Hilfeleistungen. Während die Zahl der Brandeinsätze gegenüber dem Vorjahr in etwa gleich blieb, stieg sie bei den Hilfeleistungen um über 50 Prozent. Der Grund: Allein in der Nacht zum 1. Juni 2018 habe es aufgrund des Starkregens rund 800 Einsätze gegeben. In den folgenden Tagen und Wochen seien fast 2000 weitere  Hilfseinsätze zur Beseitigung der Unwetterschäden hinzugekommen.

Bei den Einsätzen retteten die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr insgesamt 1434 Menschen im Saarland, für 80 Personen kam jede Hilfe zu spät. Und 2107 Mal rückten die Feuerwehren umsonst aus: Fehlalarm.

Unterdessen hat sich die Mitgliederzahl bei den kommunalen Feuerwehren (Freiwillige Feuerwehren und Berufsfeuerwehr Saarbrücken) wie schon in den vergangenen Jahren weiter stabil gehalten. Das sei gegen den bundesweiten Trend, betonte Landesbrandinspektor Meyer. 11 523 Aktive zählten die Feuerwehren im Saarland im vergangenen Jahr (2017: 11 528).

„Höchst erfreulich“ nannte es Innenminister Klaus Bouillon (CDU) gestern bei der Vorstellung der Zahlen vor allem, dass die Feuerwehr-Angehörigen immer häufiger weiblich seien: „Die Feuerwehr wird weiblicher.“ Mit 1094 Feuerwehr-Frauen sei im vorigen Jahr ebenfalls ein Rekordhoch erreicht worden. Das entspreche einem Frauenanteil von 9,5 Prozent. Noch höher ist der Frauenanteil sogar bei den Jugendfeuerwehren. Hier liegt der Frauenanteil bei 24,6 Prozent. Nach Einschätzung von Brandinspektor Meyer ist hier auch in den kommenden Jahren mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Im Zehnjahresvergleich stieg die Gesamtzahl der Feuerwehr-Frauen um 231 Personen.

Im Jugendbereich insgesamt sanken die Zahlen allerdings erstmals leicht. 2018 waren 56 Jugendliche weniger in den Jugendfeuerwehren organisiert als noch im Jahr davor (-1,3 Prozent). 314 Jugendliche wurden 2018 in die aktive Wehr übernommen. Gesunken ist auch die Zahl der Löschbezirke aufgrund von Zusammenlegungen von 319 auf 315.

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Brände und Katastrophen im Saarland

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Foto: Marco Nehlig/Feuerwehr Stadt Blieskastel

Das Land investierte im vorigen Jahr nach eigenen Angaben rund 1,4 Millionen Euro in die Feuerwehren im Saarland. Hinzu kamen rund 3,5 Millionen Euro aus der Feuerschutzsteuer sowie 3,15 Millionen Euro aus Fördermitteln des Bundes.

Innenminister Bouillon dankte gestern ausdrücklich insbesondere allen Freiwilligen Feuerwehr-Frauen und -Männern für ihren Einsatz. „Das System Freiwillige Feuerwehr ist äußerst leistungsfähig und ein tragende Säule der Gefahrenabwehr im Saarland.“

Ungewöhnlich hat schließlich auch dieses Jahr für die Feuerwehren im Saarland angefangen: Denn rund 7500 außergewöhnliche Bereitschaftsstunden mussten die Freiwilligen Feuerwehren schrubben. Weshalb? Um den hohen Krankenstand bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken zur Zeit der Querelen um den Feuerwehrchef Josef Schun auszugleichen, wie Innenminister Bouillon gestern am Rande der Pressekonferenz mitteilte. Zeitweise hatten sich 98 Feuerwehrleute krank gemeldet (wir berichteten).

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