Riegelsberger Grüne: Aus Kleinschwimmhalle Lehr-Becken machen

Riegelsberg · Bis Sommer will die Landesregierung über das Innenministerium ein Bäderkonzept für die 66 kommunalen Bäder in 42 Kommunen präsentieren (wir berichteten). Nach Angaben des Saarländischen Städte- und Gemeindetages wurden in den vergangenen zehn Jahren mindestens neun Bäder dicht gemacht, betroffen war auch Heusweiler.

Der Grund: der Erhalt der Bäder ist für viele der hochverschuldeten Kommunen ein Kraftakt. Angesichts der hohen Defizite sei deshalb eine regional abgestimmte Infrastrukturplanung notwendig, schreibt der Kaiserslauterer Professor Martin Junkernheinrich in seinem Gutachten zur Finanzsituation der Kommunen. Deshalb verschickte das Land in den vergangenen Wochen Erhebungsbogen an die Gemeinden, in denen unter anderem gefragt wird, ob das Bad barrierefrei ist, ob es gut erreichbar ist, wie viele Besucher kommen, ob saniert werden muss, ob spezielle Angebote wie Saunas, Rutschen oder Sprungtürme vorhanden sind und noch einiges mehr.

Vor diesem Hintergrund sprechen sich die Riegelsberger Grünen schon jetzt für den Erhalt der beiden Riegelsberger Bäder aus. Riegelsberg habe ein attraktives Freibad, sagen sie. Viele Bürger nicht nur aus dem Köllertal ziehe es dort hin. Deshalb fordern die Grünen, dass das Freibad im Bäderkonzept der Landesregierung als das einzige im Köllertal festgeschrieben werden soll.

Hans-Jürgen Marowsky, der stellvertretende Fraktionssprecher im Gemeinderat, befürchtet allerdings, dass die Kleinschwimmhalle in Pflugscheid im Bäderkonzept des Landes keinen Bestand haben werde, weil es im Köllertal mit dem Püttlinger Trimmtreff-Bad ein Hallenbad gibt. Die Grünen schlagen daher vor, dass das Kleinschwimmbecken zu einem Lehrschwimmbecken zurückgebaut wird, denn sie gehen davon aus: "Ein Lehrschwimmbecken wäre wesentlich günstiger zu betreiben als eine Kleinschwimmhalle, weil hier die so genannte Hubtechnik entfällt, die für hohe Kosten bei der Wartung sorgt. Auch die Kosten für die Bademeister und Schwimmmeister könnten deutlich reduziert werden."

Das geplante Bäderkonzept sieht die Landesregierung allerdings nur eine "Anregung". Sollte darin also auch das Schließen von Bädern vorgeschlagen werden, bliebe es Sache der Kommune, ob der Vorschlag auch umgesetzt wird oder nicht.

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