„Projekt sofort stoppen“

Riegelsberg/Holz · Bei der Einwohnerbefragung in Riegelsberg hat sich eine klare Mehrheit gegen den Bau des Windparks Fröhn ausgesprochen. Der Verein Haus & Grund fordert Bürgermeister und Gemeinderat auf, politisch und juristisch gegen das Projekt vorzugehen.

 Die Gemeinde Riegelsberg befragte ihre Einwohner vergangenen Sonntag zum Thema Windkraft. Symbolfoto: Jens Büttner/dpa

Die Gemeinde Riegelsberg befragte ihre Einwohner vergangenen Sonntag zum Thema Windkraft. Symbolfoto: Jens Büttner/dpa

"Die Menschen erwarten von Bürgermeister Häusle, dass er sich für die Verhinderung des Windparks Fröhn einsetzt - und sonst überhaupt nichts!" Das jedenfalls schließt der Verein Fröhner Wald - für Mensch und Natur aus den Ergebnissen der Einwohnerbefragung in Riegelsberg am vergangenen Sonntag (die Saarbrücker Zeitung berichtete). In einer Mitteilung fordert der Verein darüber hinaus, "das überaus eindeutige und auf demokratischer Grundlage entstandene Votum der Bürger" nicht "mit Verweis auf die geringe Wahlbeteiligung klein zu rechnen und daraus die Interpretation zu konstruieren, mehr als 80 Prozent Bürger stünden dem Windpark Fröhn und der Windkraft indifferent oder uninteressiert gegenüber".

Zur Einwohnerbefragung hat uns auch eine Stellungnahme des Vereins Haus & Grund Riegelsberg erreicht. Wie in der SZ zu lesen war, leitet der Riegelsberger Bürgermeister aus der Bürgerbefragung "einen klaren Auftrag für künftige Gespräche im Regionalverband ab", sich für einen Mindestabstand der Windräder zur Wohnbebauung von 800 Metern einzusetzen. Nach Auffassung des Vereins Haus & Grund Riegelsberg handelt es sich bei dieser Aussage "um eine manipulative Verfälschung des Bürgerwillens, es gibt solch einen Auftrag überhaupt nicht", schreibt der Vereinsvorsitzende Horst Altmeyer. Zur Erinnerung: Frage 1 der Einwohnerbefrangung, ob die Bürger einem Windpark mit drei Windrädern (dies entspricht einem Abstand von 800 Metern) zustimmen, beantworteten 67,4 Prozent mit Nein, 30,1 Prozent mit Ja. Frage 2 nach vier Windrädern (mit 650 Meter Abstand) beantworteten 76 Prozent mit Nein. Altmeyer meint, dies ändere nichts daran, "dass die Bürger unmissverständlich zum Ausdruck gebracht haben, dass sie im Fröhnerwald überhaupt keine Windräder , weder mit einem Abstand von 650 Metern noch von 800 Metern haben wollen". Und weiter: "Unserer Auffassung nach sollten Bürgermeister und Gemeinderat den Bürgerwillen ohne Einschränkung und unzutreffende Interpretationsversuche akzeptieren und sowohl politisch als auch juristisch gegen die geplanten Windräder vorgehen."

Der FDP-Landesvorsitzende Oliver Luksic aus Holz wertet die Ergebnisse der Einwohnerbefragung als "eindeutige Absage der Bürger in Riegelsberg an das Projekt Windkraft im Fröhner Wald" und fordert eine Kehrtwende. Das Votum sei eine klare Botschaft an die Entscheidungsträger der betroffenen Gemeinden, des Regionalverbandes und der Landesregierung. Luksic: "Windkraft in einem Schwachwindgebiet mit Riesen-Anlagen zu nahe an Wohnbebauung macht keinen Sinn, vor allem wenn dafür wertvoller Wald geopfert werden soll." Jetzt bestehe für die Befürworter von Windkraft im Fröhner Wald die Gelegenheit zur Kurskorrektur. Luksic: "Die Landesregierung kann und muss das Projekt im landeseigenen Saar-Forst nun sofort stoppen."

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