Wo Gummienten den Bach erobern: Walpershofen feierte Dorffest. Das Walpershofer Gummirennentenspektakel

Walpershofen · Bach sei dank: In Walpershofen lässt’s sich sowohl in der Ortsmitte als auch gleichzeitig im Grünen feiern. Wie beim Bachspektakel mit Gummienten-Rennen am Samstag.

Spektakulär war’s, wirklich, das Bachspektakel am Samstag in Walpershofen. Man kann es nicht anders sagen: Die Walpershofer verstehen es, mit ihren Pfunden zu wuchern, die ihnen ihre noch junge Dorfmitte am Bach beschert hat. Diverse Veranstaltungen gingen hier schon unter der Brücke über die Bühne. Im vorigen Jahr kreierten die Lehmbachpiraten sozusagen im Alleingang das Walpershofer Bachspektakel, ein ausgelassenes Sommerfest mit Bach, neuer Ortsmitte und Brücke.

Der Erfolg war so umwerfend, sagte Dominik Cäsar von den Lehmbachpiraten, dass man für dieses Jahr im Vorfeld beschlossen hatte, einen Festausschuss mit allen interessierten Vereinen mit ins Boot zu nehmen. So wurde die Verantwortung für das Fest, das am Samstag gefeiert wurde, dieses Mal auf acht Walpershofer Vereine und Gruppierungen verteilt. Neben den Lehmbachpiraten waren dabei: CDU, Sportverein, Jahrbuchverein, Jusos, Jugendzentrum, Kleintierzuchtverein und Turnverein. In vier vorbereitenden Sitzungen wurden das Programm und sämtliche organisatorischen Fragen demokratisch entschieden. So sagte Cäsar denn auch ganz staatsmännisch: „Wir freuen uns über eine starke Dorfgemeinschaft, die was auf die Beine stellt.“

Von guter Planung und stimmiger Atmosphäre profitierten auch Sandra Puffay und ihre Tochter Angelina aus Heusweiler, die die Liegestühle nutzten, mit Blick auf den Köllerbach. Von der Fußgängerbrücke hinunter fieberten später, am Samstagnachmittag, hunderte Zuschauer dem fröhlichen Höhepunkt des Bachspektakels entgegen – dem Gummientenrennen. Gab es im letzten Jahr Tränen bei einigen Kindern, die keine Ente für den Wettkampf abbekommen hatten, so haben die Verantwortlichen daraus gelernt und in diesem Jahr 240 gelbe Gummientchen besorgt, so dass auch für jedes Kind eine zur Verfügung stand. Hunderte Fans säumten die Ufer des Köllerbachs und die Brücken, um den Wettstreit der gelben Gummienten zu beobachten. Spaß hatten alle, und alle gewannen auch irgendwie, Zuckerwatte, Eiscreme oder Pommes Frites, ganz gemäß dem olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“.

Dabei war auch Helga Wagner aus Illingen. Sie meinte, dass die neue Ortsmitte am Bach mit ihrer terrassenförmig anlegten Topografie geradezu zum Feiern prädestiniert sei. Sie sei bereits beim Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr in Walpershofen gewesen, aber „im Sommer ist es natürlich noch schöner“. Kurt Heitkamp urlaubt gerade mit Familie im Saarland und kam zufällig in Walpershofen vorbei – und blieb beim Bachspektakel hängen. Er wunderte sich nur ein wenig, dass die Getränke in Plastikbechern serviert werden, „müllvermeidungstechnisch ist das suboptimal“. Dominik Cäsar erklärte: Die behördlichen Auflagen, was die Wasserversorgung (fürs Reinigen von Gläsern) betreffe, und Hygienevorschriften hätten den Festausschuss zu der Entscheidung gebracht, Bier eben in Plastikbechern zu servieren – „wenn‘s nur kalt is’ “.

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