Eine tolle Schau Rundum prächtiges Federvieh in den Volieren

Herrensohr · Schau des Rasse-Geflügel-Zuchtvereins Dudweiler in der TuS-Halle in Herrensohr zeigt mehr als 120 Tiere.

 Thomas Braun, Vorsitzender des Rasse-Geflügel-Zuchtvereins Dudweiler, zeigt einen New Hampshire Hahn.

Thomas Braun, Vorsitzender des Rasse-Geflügel-Zuchtvereins Dudweiler, zeigt einen New Hampshire Hahn.

Foto: Iris Maria Maurer

„Jede Rasse hat ihre eigene Geschichte“, sagte Wolfgang Hartmann vom Rasse-Geflügel-Zuchtverein (RGZV) Dudweiler bei der Vereinsschau in der TuS-Halle in Herrensohr. Und so war ein Rundgang über die Ausstellung mit mehr als 120 Tieren aus sieben Hühner- und acht Taubenrassen auch eine kleine Geschichtsstunde. „Die sogenannten ‚Seldschuken‘ durften in der Türkei früher nur die Herrscher halten“, berichtete Hartmann, „diese Tauben gibt es in Deutschland erst seit etwa 40 Jahren“.

Ganz besondere Vögel sind auch die „Saarland-Tümmler“, wie Experte Hartmann zu berichten weiß. „Sie purzeln im Flug“, erklärte der Züchter und stellte weitere Besonderheiten heraus: „Sie sollen nur etwa 30 Minuten fliegen, damit sie sich für ein Hobby nach Feierabend eignen. Sie haben ein dunkles Gefieder und sollen nicht so hoch fliegen. Zum einen, dass man sie besser beobachten kann, zum anderen, damit der Habicht sie nicht schnappt.“

Nach Jahren der rückläufigen Entwicklung ist das Interesse an der Hühnerhaltung wieder gestiegen, gerade bei Menschen, die Wert darauf legen zu wissen, wo ihr Frühstücksei denn her kommt. „Es gibt mittlerweile richtige Anfängerpakete mit einem Stall und einem Auslauf“, erklärte Wolfgang Hartmann: „Für einen kleinen Stamm mit einem Hahn und drei Hennen braucht man nur zwölf bis fünfzehn Quadratmeter Platz.“ Dabei sollte man aber Vorab mit den Nachbarn sprechen, denn die könnten durch das Krähen des Hahnes ähnlich schnell zur Bedrohung für das Federvieh werden wie der Fuchs. „Füchse sind mittlerweile in unsere Ortschaften eingedrungen und stellen ein Problem für uns Züchter da“, sagte Frank Bommer. Auch er gehört zu den aktiven neun Mitgliedern im Verein, davon sind drei Jugendliche. Ein positiver Trend. „Es sind Kinder in die Ausstellung gekommen, die haben noch nie ein Huhn von Nahem gesehen“, so Bommer, „die kennen die nur vom Essenstisch“.

Umso mehr war ein Schaubrüter Anlaufpunkt, wo während der Ausstellung einige Küken das Licht der Welt erblickten. Hingucker in der Schau waren die von den Preisrichtern Willi Becker und Wolfgang Donner teilweise sehr hoch prämierten Sieger-Vögel. Dabei wird die höchstmögliche Punktzahl von 100 für den festgelegten „Ideal-Vogel“ angesetzt und für jede Abweichung vom Ideal gibt es Abzüge. Bei einer Lokalschau sind dadurch 96 Punkte die Höchstwertung – und die wurde in der TuS-Halle gleich mehrfach vergeben. Bei den Großhühnern war das ein „Cemani“ aus dem Stall von Stefan Boos, ein „Zwerg-Welsumer“ von Thomas Braun war das beste Zwerghuhn. Lucas Kirch mit einem „Welsumer“ und Philipp Tornes-Boos mit einem „Australorps“ sicherten sich die Jugendwertung.

Interessenten und Neueinsteigern stehen die Mitglieder RGZV Dudweiler gerne mit Rat und Tat zur Seite. Sie treffen sich jeden ersten Freitag im Monat ab 19.30 Uhr in der TuS-Halle.

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