Neue Marketingsprodukte sollen’s richten Jetzt kommt das Turm-Projekt richtig in die Gänge

Friedrichsthal · „Ein besonderes Bier für besondere Zwecke“ – das stellte am Freitagabend Friedrichsthals Bürgermeister Rolf Schultheis im Rathaus-Festsaal vor. Und nicht nur das, er präsentierte auch einige Informationen zum Thema „Bau eines neuen Hoferkopfturms“ und Ideen zur Finanzierung des geplanten Bauwerks.

 Dominik Strauß, Manfred Plaetrich, Stefan Strauß und Bürgermeister Rolf Schultheis (von links) stellen die Marketingprodukte für den neuen Hoferkopfturm vor.

Dominik Strauß, Manfred Plaetrich, Stefan Strauß und Bürgermeister Rolf Schultheis (von links) stellen die Marketingprodukte für den neuen Hoferkopfturm vor.

Foto: Petra Pabst

Der Hoferkopf ist mit seinen 360 Metern die höchste Erhebung in der Stadt. Hier standen in der Vergangenheit bereits zwei Aussichtstürme. Der erste von 1931 bis 1972. Der zweite, ein offener Holzturm in Fachwerk-Bauweise, der 1994 vom Technischen Hilfswerk  errichtet worden war, musste vor vier Jahren wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Doch schon gleich nach dem Abriss wurde ein Förderverein gegründet, der Initiativen ins Leben rief, um einen dritten, langlebigeren Turm zu errichten. Der Vorsitzende Manfred Plaetrich rät dazu, nicht all zu lange mit einem Neubau zu warten, damit die Erinnerung in der Bevölkerung nicht verblasst.

Um diese lebendig zu halten, verkauft man seit zwei Jahren das Buch „Der Turmgeist – Friedrichsthaler Geschichte und Geschichten“ von Wolfgang Dumma, dessen Erlös einem neuen Turm zugute kommen soll. Wie dieser dritte Hoferkopfturm einmal aussehen wird, ist noch unklar. Es gibt Ideen und Entwürfe zu verschiedenen Bauweisen, die in der Vergangenheit bereits diskutiert und vorgestellt wurden (wir berichteten mehrfach). Dabei sollen die Materialien so gewählt werden, dass hohe Folgekosten vermieden werden, aber dennoch eine möglichst lange Standdauer gewährt werden kann.

Eine Kombination mit einem Gerüst aus Metall für die Statik und Holz für die Optik scheint vielen hierfür die beste Lösung. Nach den Vorschlägen des Bauamts für einen reinen Stahlturm und des Fördervereins für einen kompakteren Holz-Metall-Turm legte nun das Architekturbüro Marcello Pompa aus Dudweiler eine ganz neue Idee vor, in der der neue Turm über einen spiralförmigen breiten Steg mit einer sechsprozentigen Steigung sogar barrierefrei mit Rollstuhl oder Kinderwagen zu besteigen sein könnte. Die Verbindung mit einer musealen Installation, wie zum Beispiel Schautafeln zur Geschichte der Stadt und der Region, findet besonderen Zuspruch beim Verwaltungschef und bei Befürwortern eines neuen Turms. So entstand auch die Idee des Namens: „Hoferkopf Geschichtsturm“.

Die Hauptfrage ist nach wie vor, wie das Projekt bezahlt werden kann. Die Kosten belaufen sich auf geschätzte 220 000 bis 250 000 Euro. Um Sponsoren zu gewinnen und auch an Fördergelder heranzukommen, hat sich die Verwaltung nun Vermarktungsstrategien ausgedacht, um eine dauerhafte Finanzierung sicher zu stellen. Auch die Einwohner der Stadt können ihren Beitrag leisten.

So wurden Motivnudeln in drei Farben in Form des letzten Hoferkopfturms hergestellt und mit einem passenden Etikett versehen, die ab sofort im Rathaus und in ausgewählten Geschäften erhältlich sind. „Wenn jeder Friedrichsthaler Bürger im Jahr zwei Päckchen dieser Nudeln kaufen würde, könnte der Turm in kurzer Zeit gebaut werden“, rechnete Bürgermeister Schultheis vor.

Weitere Einnahmen hofft man durch den Verkauf einer Sonderbriefmarke zu erzielen, die der Briefdienstleister Saarriva mit dem letzten Turm als Motiv in einer Auflage von 1000 Stück herausgebracht hat. Auch diese sind im Rathaus erhältlich. Ein Briefmarken-Club hat sich schon an einigen Exemplaren interessiert gezeigt.

Das interessanteste Produkt dürfte aber das erste Friedrichsthaler Bier mit dem Namen „Hoferkopfturm-Bräu“ sein. Ein Craftbier, das von Getränkefachmann und Hobby-Brauer Stefan Strauß nach dem Vorbild eines englischen „Indian Pale Ale“ entwickelt und nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird. Die Gäste im Rathaus konnten sich vom malzigen Geschmack dieses kupferfarbenen Getränks aus dem Faß überzeugen. Das Bier gibt es ab bei Getränke Strauß in Friedrichsthal. Von jeder Flasche fließt ein Teil in die Finanzierung des neuen Turms. Einige Gastwirte der Stadt haben sich interessiert gezeigt, dieses Bier Gästen anzubieten.

„Wir wollen einen neuen Turm, brauchen aber die Hilfe unserer Mitbürger. Unter dem Motto ,Von der Region für die Region’ können alle, die es wollen, durch den Kauf dieser Produkte mithelfen, dass wir bald wieder eine weithin sichtbare Landmarke in Bildstock haben werden“ erklärte Bürgermeister Schultheis voller Hoffnung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort