Gemeinde freut sich über die Aufwertung

Göttelborn · Nach über zweieinhalb Jahren der Umgestaltung wurde am Montag die Halde für die Öffentlichkeit freigegeben. Sie bietet auch neuen Lebensraum für teilweise bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

 Vertreter des Landes, der Gemeinde und der beteiligten Unternehmen bei der ersten offiziellen Wanderung auf der Halde Göttelborn. Foto: Montan Immobilien/Becker&Bredel

Vertreter des Landes, der Gemeinde und der beteiligten Unternehmen bei der ersten offiziellen Wanderung auf der Halde Göttelborn. Foto: Montan Immobilien/Becker&Bredel

Foto: Montan Immobilien/Becker&Bredel

Frisch weht der Wind über die Halde in Göttelbörn, doch bei strahlendem Sonnenschein entschädigt der Ausblick über das gesamte Fischbachtal für das leichte Frösteln. Am gestrigen Montag wurde die Halde nach über zweieinhalb Jahren der Umgestaltung für die Öffentlichkeit freigegeben.

"Das ist eine Landschaft von nationalem Wert", ordnete Jens Schiller vom Bundesamt für Naturschutz die Aktivitäten auf dem 35 Hektar großen Gelände ein. "Wir haben ein neues, wunderbares Ausflugs ziel in Göttelborn ", lobte auch Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall , "die Attraktivität unserer Gemeinde wird mit der touristisch aufgewerteten Bergbaufolgelandschaft um ein Vielfaches gesteigert".

Rudolf Krumm, der Repräsentant der RAG Montan Immobilien, nannte die Halde "das Nordtor zum Saarkohlenwald. Die vielen voll besetzten Parkplätze an den Ausgangspunkten der Wanderwege zeigen jedes Wochenende, wie erfolgreich diese Vision eigentlich war". Die Halde Göttelborn wurde aus der Bergaufsicht entlassen und gehört nun zur "Landschaft der Industriekultur Nord" (LIK Nord). Der Verbund der Kommunen Friedrichsthal (in Kündigung), Illingen, Merchweiler, Neunkirchen, Quierschied, Schiffweiler sowie des Landkreises Neunkirchen, der Industriekultur Saar (IKS) und verschiedener Umweltverbände und Grundstückseigentümer arbeitet in verschiedenen Projekten an der Aufwertung der Region und der Nutzung der aus dem Strukturwandel entspringenden Chancen.

"Es gibt bei dieser Maßnahme nur Gewinner", fand die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger , die vor gut zweieinhalb Jahren noch als Umweltministerin den Spatenstich zur Haldenneugestaltung ausführte.

Der touristische Gewinn für die Gemeinde wurde hervorgehoben - mit der Anlage von Rückhaltebecken und der Renaturierung an Fischbach und Kohlbach wurden aber auch zusätzlich Sicherheit bei Starkregenereignissen und damit verbundenem Hochwasser erreicht. Zudem wurde Lebensraum für teilweise bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschaffen. "Der Artenschutz spielte während der gesamten Maßnahme eine wichtige Rolle", sagte Peter Steinmetz von der RAG Immobilien bei der Vorstellung des Projektes Göttelborn , "darum mussten die Arbeiten zu bestimmten Brutzeiten beispielsweise auch unterbrochen werden".

Besonders der asphaltierte und behindertengerechte Rundwanderweg mit maximal 4,5 Prozent Steigung soll künftig Wanderer, Radfahrer und andere Erholungssuchende anlocken. "Wir müssen noch zusätzliche Beschilderung anbringen und auch noch Bänke entlang des Rundweges aufstellen", blickte Lawall voraus auf anstehende Feinarbeiten. Auch über eine kleine, im Sommer bewirtschaftete Gasthütte werde man nachdenken. Eine "Gaudi-Alm" wie auf der Halde in Reden wolle man aber nicht.

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