Noch ein Windpark nahe Püttlingen

Püttlingen · Der Windpark Bous, etwa zwischen Röchling-Höhe und dem Püttlinger Sportplatz Jungenwald gelegen, wird ab März, mit drei Anlagen, gebaut.

Nicht nur der Windpark Schwalbach soll ab März gebaut werden (wir berichteten). Gleichzeitig entsteht, nahe Püttlinger Bann, auch der Windpark Bous. Er liegt zwischen der Völklinger Röchling-Höhe und Püttlingen und wäre, mit drei Windkraftanlagen, etwas kleiner als der aus vier Anlagen bestehende Windpark Schwalbach. Auch der Windpark Bous liegt in einem Waldgebiet des Saarforst-Landesbetriebs. Genehmigt ist er bereits, bestätigte das Umweltministerium.

Thilo Wemmer, Projektleiter des Investors Dunoair, erklärte am Freitag auf Anfrage: Baubeginn ist voraussichtlich im März. Das Ganze dauert dann, je nach Verfügbarkeit der Komponenten, fünf bis acht Monate. Gebaut werden die gleichen Anlagen wie im Windpark Schwalbach, nämlich drei Anlagen des Typs E-115 der Firma Enercon mit einer Nabenhöhe von 149 Metern. Der Radius des dreiflügligen Rotors hat einen Durchmesser von knapp 116 Metern. Damit liegt die Gesamthöhe eines Windrades (also einschließlich Rotor-Reichweite) bei etwa 207 Metern. Die Rotoren sind aus Glasfaser-verstärkten Kunststoffen (GFK) und Epoxydharz gefertigt. Laut Hersteller erzielt die Anlage "auch im Teillastbereich hohe Erträge und ist daher prädestiniert für windschwächere Binnenland-Standorte". Die Nennleistung je Anlage liegt bei 3000 Kilowatt (3 Megawatt), was aber nicht mit der tatsächlichen Stromausbeute gleichzusetzen ist. Denn die Nennleistung besagt nur, was im Dauerbetrieb bei optimalem Wind erreicht werden würde, ist also ein rein theoretischer Wert.

Optimal wäre eine Windgeschwindigkeit von 15 Meter pro Sekunde, so Wemmer, kalkuliert werde allerdings nur mit durchschnittlich 5,8 Meter pro Sekunde. Auch damit rechne sich die Anlage gut "ohne Subventionen", so Wemmer in Anspielung darauf, dass Windkraftunternehmen oft vorgeworfen werde, nur wegen der Subventionen tätig zu werden.

Rechnet man die Angaben des Investors zu den vier Schwalbacher Windrädern auf die drei Bouser Windräder um, dann müsste der Windpark Bous 21,3 Millionen Kilowatt pro Jahr liefern - der Strombedarf von gut 6800 "Drei-Personen-Musterhaushalten".

 In diesem Waldgebiet entsteht ein Teil des Windparks Bous. Ganz im Hintergrund ist – trotz des diesigen Wetters an diesem Freitag – noch die Gemeinde Bous (Landkreis Saarlouis) zu erkennen. Die Kamera-Drohne unseres Fotografen ist vom Püttlinger Mathildenschacht aus ein Stück über den Wald geflogen. Die Völklinger Röchling-Höhe würde man bei einer Linksdrehung der Kamera sehen, Elm-Derlen bei einer Rechtsdrehung. Foto: Becker & Bredel

In diesem Waldgebiet entsteht ein Teil des Windparks Bous. Ganz im Hintergrund ist – trotz des diesigen Wetters an diesem Freitag – noch die Gemeinde Bous (Landkreis Saarlouis) zu erkennen. Die Kamera-Drohne unseres Fotografen ist vom Püttlinger Mathildenschacht aus ein Stück über den Wald geflogen. Die Völklinger Röchling-Höhe würde man bei einer Linksdrehung der Kamera sehen, Elm-Derlen bei einer Rechtsdrehung. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Den Windpark Schwalbach würde der Püttlinger Rat gern verhindern. Zum Windpark Bous hieß es in der jüngsten Stadtratssitzung, man habe auf die Einhaltung eines 850-Meter-Abstands gepocht, verhindern könne man das Projekt aber nicht.

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