Im Einsatz auf zwei Rädern Saarbrücker Polizei geht mit E-Bikes auf Rowdy-Jagd

Saarbrücken · Die Beamten setzen in der Saarbrücker City jetzt auf elektrische Antriebshilfe. Das Augenmerk gilt den Rad-Rasern.

 Saarbrücker Polizisten gehen seit einigen Tagen mit E-Bikes auf Streife – hier Markus Blanz (li.) und Thomas Rehlinger.

Saarbrücker Polizisten gehen seit einigen Tagen mit E-Bikes auf Streife – hier Markus Blanz (li.) und Thomas Rehlinger.

Foto: BeckerBredel

Die Polizei zeigt sich seit einigen Tagen wieder auf Fahrrädern in der Saarbrücker Innenstadt. Vier E-Bikes für je 2500 Euro hat das Innenministerium angeschafft, dazu kommen rund 2000 Euro für die persönliche Ausrüstung der sieben Kontaktpolizisten (Kops), die diese Räder nutzen. „Die Resonanz ist bestens“, freut sich Polizeihauptkommissar Thomas Rehlinger, der die Kontaktpolizei leitet. Er hat festgestellt, dass die Passanten die Fahrradstreifen offensichtlich gerne im Stadtbild sehen.

An der Ampel werden die Beamten ebenso angesprochen wie in der Fußgängerzone. „Einen Beamten, der im Funkstreifenwagen sitzt, kann man nicht persönlich ansprechen. Bei uns ist das anders“, sagt Rehlingers Kollege Markus Blanz. Der Dialog mit den Bürgern sei ureigene Aufgabe der Kontaktpolizei, und das Fahrrad das ideale Mittel dazu. Außerdem sei das Rad polizeitaktisch nicht uninteressant. Mit dem Rad könne man an Brennpunkten unauffälliger auftauchen, man erreiche Fußwege, Passagen, Rad- und Gehwege. Bei Großeinsätzen wie Demonstrationen, dem Firmenlauf und Kundgebungen habe man die Räder schon eingesetzt.

„Da wird ja nicht nur geplauscht. Durch den direkten Kontakt ergeben sich immer wieder wichtige Hinweise. Die Kops sind kein Luxus, sondern eine sinnvolle Investition“, sagt Udo Schneider, der Leiter der Dienststelle in der Karcherstraße. Dort stehen die Bikes in der Garage, daneben die BMW-Stadtroller, deren Tage gezählt sind, weil es keine Ersatzteilversorgung mehr gebe.

„Mit den E-Bikes ersetzen wir diese Roller und können im Sommer die Skate Nights begleiten“, sagt Rehlinger. Die elektrische Antriebshilfe bewähre sich in der Praxis täglich. Noch sind die Kops mit normaler Polizeiuniform und Warnwesten unterwegs. In Kürze gibt es Radfahrerkleidung in auffälliger, blau-gelber Signalfarbe. Die Räder selbst sind grau und ohne Aufschrift. So könne auch der Kriminaldienst die Räder unauffällig für besondere Einsätze nutzen.

Im Sommer wollen die Kops regelmäßig auf Fahrradstreife gehen, auch in den Nebenbezirken der Innenstadt. Der Elektroantrieb mache einen größeren Einsatzradius problemlos möglich. In der Innenstadt gilt das Augenmerk der Beamten den Rowdys unter den Fahrradfahrern. „Wer durch die Fußgängerzone rast, wird direkt von uns angesprochen“, sagt Rehlinger. Und um Taschendiebstähle zu vermeiden, sprechen die Fahrradkops auch Personen an, die ihre Handtaschen gar zu offen mit sich herumtragen.

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