Entscheidung im Bezirksrat Mitte gefallen Ende der Neikesstraße in Saarbrücken besiegelt: So soll sie demnächst heißen

Saarbrücken · Die Neikesstraße in Saarbrücken wird umbenannt. Das hat der Bezirksrat Mitte am Donnerstag beschlossen. Im vergangenen Mai war bereits ein Beschluss zur gleichnamigen Sporthalle gefallen.

Neikesstraße in Saarbrücken: Bezirksrat Mitte beschließt Umbenennung
Foto: Martin Rolshausen

Der Name des ehemaligen Oberbürgermeisters von Saarbrücken Hans Neikes (1881-1954) verschwindet endgültig aus dem Stadtbild. Der Bezirksrat Mitte hat nach Auskunft der Landeshauptstadt Saarbrücken die Umbenennung der Neikesstraße in der Innenstadt einstimmig beschlossen.

Die Umbenennung der Straße wurde von der Straßennamenskommission des Bezirksrats Mitte dringend empfohlen. Hans Neikes habe sich seinerzeit in den Dienst der NS-Diktatur gestellt. Er sei ein Vertreter des „vorauseilenden Gehorsams“ gewesen sein, mit dem er sich den NS-Machthabern „anbiederte“. Beispiele dafür seien die Umbenennung der Bahnhofstraße in Adolf-Hitler-Straße und das Aufstellen einer Adolf-Hitler-Büste im Rathaus vor 1935. In Berlin soll Neikes zudem in Planungen eingebunden gewesen sein, Juden zwangsweise aus ihren Wohnungen zu vertreiben.

 Die Neikesstraße soll künftig Kleine Rosenstraße heißen. Der neue Straßenname ist laut Beschlussvorlage das Ergebnis einer Anwohnerbefragung, in der dieser Name priorisiert wurde. Der neue Name  bezieht sich auf die gegenüber endende Rosenstraße. Somit stelle die Kleine Rosenstraße quasi die Verlängerung der Rosenstraße dar, ohne dass die komplette Hausnummerierung geändert werden müsse.

Die Neikesstraße ist nach dem Oberst-Petersen-Weg (nun ohne Namen) und der Dr.-Vogeler-Straße (nun „Am Hauptfriedhof“) die dritte Straße mit NS-Bezug, die in Saarbrücken umbenannt wurde. Ein Beschluss zur Umbenennung der gleichnamigen Neikeshalle in Nauwieserhalle wurde bereits im vergangenen Mai getroffen.

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