Meinung Miethaie und virtuelle Räume

Ganz schön alt ist sie – die Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft SGS. Sie ist älter als das i-Phone, älter als das Internet, älter als Facebook, Twitter, älter als die meisten Dinge, an denen man Spaß haben kann, wenn man warm und trocken in seiner Wohnung sitzt.

 Jörg Laskowski

Jörg Laskowski

Foto: SZ/Robby Lorenz

Gegründet wurde die SGS 1919 zum Kampf gegen die damalige Wohnungsnot. Hundertundein Jahr ist das her. Wahnsinn. Lohnt es sich da überhaupt noch, sich über die SGS Gedanken zu machen, vielleicht sogar Sorgen? Brauchen wir die SGS noch, wir haben doch i-Phones, Internet und Facebook – wir leben doch im digitalen Zeitalter und bewegen uns in virtuellen Räumen?

Trotzdem lautet die Antwort: Ja. Wir brauchen die SGS. Es ist in unser aller Interesse, über die SGS Bescheid zu wissen und uns um sie zu sorgen. Denn die SGS soll zeitgemäßen Wohnraum zu moderaten Preisen anbieten. Damit kann sie die Mieten in der gesamten Stadt beeinflussen – und manchem Miethai die Suppe versalzen.

Also ist es richtig, wenn die Saarbrücker ihre SGS im Auge behalten und immer mal wieder nachfragen, wie es ihr denn gerade so geht und was sie gerade so macht.

Viele andere Städte haben ihre Wohnungsbaugesellschaften verkauft – und die Miethaie haben sich ins Fäustchen gelacht.

Wir sollten unsere SGS behalten. Denn virtuelle Räume sind schön – aber schlecht zu heizen. Und wenn man in einer kalten Wohnung sitzt, deren Miete so hoch ist, dass man die Heizung nicht mehr bezahlen kann – ja, dann macht auch Facebook keinen Spaß mehr.

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