Wahlen und ein Buchtipp Nichts für Weicheier

Kultur  wird immer mal wieder als „weicher Standortfaktor“ bezeichnet. Im Gegensatz zu den harten, nach denen Menschen entscheiden, wo sie leben und ihre Unternehmen ansiedeln: Steuersätze, Grundstückspreise, Höhe der Gebühren, Autobahnanschluss.

Kultur kann wehtun - auch in Saarbrücken.
Foto: SZ/Robby Lorenz

Für Weicheier ist sie dennoch nichts, die Kultur.

So empfand es eine Dame, die  ins Theater kam, um sich Ballett anzuschauen, als Zumutung, dass Mitglieder des Jungen Ensembles sie auf die Europawahl ansprachen und fürs Wählengehen warben.

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die sich über etwas ärgern, was ich großartig finde: Das Theater sieht sich nicht nur als Unterhaltungsbetrieb, es mischt sich ein und wirbt mit einem Video im Internet „für eine freie offene Gesellschaft und ein Europa der Vielen“.

Auch Literatur ist gefährlich. „Bücher müssen wehtun - nicht nur wenn man Sie wirft!“, habe ich diese Woche auf dem Titel eines Magazins in einer Saarbrücker Buchhandlung gelesen. Das Zitat stammt von Bela B Felsenheimer. Der Mann wurde mit der Band „Die Ärzte“ bekannt. Er hat nun einen Roman geschrieben: „Scharnow“. Gekauft habe ich mir ein anders Buch: „Weiss“ von Bret Easton Ellis. Dass kann ich Ihnen empfehlen. Es geht darin unter anderem um die „Generation Weichei“.

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