Kommentar Geschafft hann mir dann schnell?

Dass sich Bürger darüber beklagen, dass die Stadtverwaltung zu schnell ist, kommt selten vor. Meistens gibt es da ja auch kaum Grund zur Klage. Um so auffälliger ist es, wenn Politiker plötzlich von Einweihung zu Einweihung eilen.

In Saarbrücken wird nicht erst gefeiert, wenn die Arbeit getan ist.
Foto: SZ/Robby Lorenz

Es ist ja auch legitim, wenn Politiker vor dem Wahltag noch zeigen wollen, was sie nicht nur auf den Weg gebracht, sondern auch beendet haben. Wenn es denn beendet ist.

Und das ist es nicht überall, wo in Saarbrücken gefeiert wird und gefeiert wurde. Klar, im Saarland wird mit dem Hinweis „geschafft hann mir dann schnell“ gerne erstmal gefeiert. Das macht unser Völkchen sympathisch. Aber vor einer Wahl wirkt es schon etwas schräg, wenn ein halbes Jahr nach der Bahnhofstraßen-Party nochmal eine Baustelle eingerichtet wird – wenn auch mit Ansage. Und dass die Stengelanlage am Freitag vor der Wahl eingeweiht wird, obwohl daneben eine Baustelle ist, zeigt, dass das „Barock trifft Moderne“-Projekt alles andere als beendet ist. Wirkt auch nicht sympathisch-saarländisch, sondern wie: „Wir brauchen noch ein Erfolgserlebnis für die Wähler.“

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