Kater Lupins Rache

Unsere Woche · Sie kennen diese sich wie ein Korkenzieher windenden Ästchen, die man gern in Ostergestecken verwendet? Vor Jahren ließ meine viel bessere Hälfte so ein Ästchen Wurzeln ziehen; im Garten eingepflanzt, stellte es sich als eine wie blöd wachsende Korkenzieherweide heraus, die nun zu groß geworden war und der Axt weichen musste.

 Ein Püttlinger „Baumlöwe“ auf Rachefeldzug. Foto: mr

Ein Püttlinger „Baumlöwe“ auf Rachefeldzug. Foto: mr

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Allerdings hatte die kleine Weide inzwischen unserem Kater als Kletterbaum und Aussichtsplattform gedient. Und es zeigte sich, dass eine Katze ziemlich dumm aus der Wäsche schauen kann, als Lupin am Morgen nach der Fäll-Akton in den Garten stürmte und auf seinen Baum klettern wollte.

Wenige Tage später saß er dann auf Nachbars viel höherem Walnussbaum. Und er saß und saß und saß. Hatte er sich etwa verstiegen? Kam nicht mehr herunter? Hatte vielleicht Angst? Aber wie den kleinen Kerl wieder vom Baum holen? Da es zu Nachbars Grundstück erstmal eineinhalb Meter senkrecht nach unten geht, schien der Ast - beinahe - erreichbar. Also schnell eine Klappleiter geholt. Nein, zu kurz. Aber vielleicht mit der langen Alu-Messlatte als Katzenbrücke? Nein, das klappernde Metall erschreckt Lupin. Also schnell ein langes Brett organisiert und von der Leiter zum Ast gelegt. Beinahe, aber zu locker. Also noch ein Seil geholt und das Brett an der Leiter festgebunden. Endlich, nach einer halben Stunde, ist meine geniale Katzenbrücke fertig. Und Lupin dreht sich um, zeigt mir sein haariges Hinterteil und klettert dort runter, wo er raufgekommen war. Wenn ich es mir recht überlege, bin ich fast sicher, dass ich ein hämisches Kichern gehört habe. Warum nur war es mir nicht gleich klar gewesen? - Das war die Rache für den gefällten Baum.

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