Eiertänze der Extraklasse

Mitten im Leben · In diesem Heftchen kann ich ewig verweilen. Es heißt ,,Die moderne Hausfrau". Mit den Worten ,,Geniales garantiert günstig" für Haus und Garten wirbt es für seine Produkte. Und was haben wir nicht alles gefunden!

 ARRAY(0xa158398)

ARRAY(0xa158398)

Foto: Robby Lorenz

Zunächst einmal die Feststellung, dass jedes Jahr die eklige rote Nacktschnecke mit immer neuen Methoden vergrätzt werden soll. Etwa mit dem Schneckenstopp-Band aus Kupfer. Angeblich zwingt es, kurz vor Erreichen des grünen Futters, das Kriechtier zur Umkehr. Man kann auch Salatringe aus Kunststoff bestellen, damit die Hoffnung auf reiche Ernte sich erfüllt. Und wenn man dann mal die Hobbygärtner fragt, ob es was gebracht hat, erhält man die Antwort, dass die Biester immer dreister und gefräßiger werden. Auf das Töten in der Bierfalle sollen sie schon lange nicht mehr hereinfallen.

Meine Nachbarn, ein älteres Ehepaar, hat's weniger mit dem Schnecken-Verprellen als vielmehr mit dem Frühstücksei. Und da fanden sie doch tatsächlich ein kleines, feines Helferlein: das Mikrowellen-Ei. Man muss nur ein wenig Wasser in die Unterseite des Kunststoff-Ovals füllen und ab in die schnelle Welle. ,,Superpraktisch - auch gleich als Eierbecher verwendbar." Nun denn, das Ehepaar, das für Neues stets aufgeschlossen ist, hat das erste rohe Ei nach Anweisung in die Mikrowelle getan. Und sich gefreut auf das treffsichere Ergebnis. Allerdings war die Konsistenz ganz und gar nicht so, wie man es erwartet hatte. Kann mal vorkommen, dachten sie, und probierten es noch einmal. Wieder nichts, es folgte das dritte Exemplar. Das ging so lange, bis 20 Eier verbraucht waren.

Meine Nachbarn kochen ihre Eier nun wieder wie früher. Während die Nacktschnecken ihren Vernichtungskampf starten. Vielleicht sollte das Ehepaar sein unliebsames Mikrowellen-Ei in den Garten stellen. Es könnte sein, dass die Schnecken in Panik die Flucht ergreifen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort