Das Spielchen mit der Autouhr

So kann's gehen · SZ-Redakteurin Doris Döpke genießt die Sommerzeit.

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Foto: Robby Lorenz

Natürlich mag ich die Umstellerei nicht. Natürlich komme ich in den Tagen danach morgens schwerer aus den Federn als sonst. Trotzdem, ich will die geklaute Stunde nicht zurückhaben. Sie kann mir gestohlen bleiben, auf immer und ewig - ich finde Sommerzeit herrlich. Endlich wieder lange, helle Abende. Nach der Arbeit draußen sein, dem Frühlingsgrün beim Sprießen zugucken, der Sonne beim Untergehen. Und wenn's regnet, wenigstens durchs Fenster auf Wolken schauen statt auf Nachthimmel.
Seit Jahren versuche ich, den herbstlichen Wechsel zurück zur Normalzeit zu ignorieren. Zumindest ein bisschen. Klar, Armbanduhr und Wecker stelle ich um, sonst würde der Alltag arg kompliziert. Doch bei der Autouhr erspare ich mir die Fummelei. Das durchzuhalten bis zum Frühjahr, hat bisher freilich nie geklappt: Beim Werkstattbesuch griff immer jemand ein.

Dieses Mal nicht. Also geht meine Autouhr seit Ostersonntag ganz von allein wieder richtig. Tagtäglich gucke ich leise lächelnd drauf. Irgendwie bin ich sicher: Die Heinzelmännchenaktion ist nicht aus Schusseligkeit unterblieben, da war Solidarität im Spiel. Heimlich, weil man sich mit Zuneigung zur Sommerzeit nicht beliebt macht.

Wo sind sie, die Mit-Sommerzeit-Liebhaber? Bekennen wir uns, gemeinsam, laut - vielleicht bekommen wir dann ganzjährig lange, helle Abende.

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