Der Mann mit dem Riesen-Schlüsselbund

Emmersweiler. Mit neun Jahren zieht Wilhelm Bohlender von Frankreich nach Deutschland. Der gebürtige Forbacher wohnt mit seiner Familie zunächst in Emmersweiler, später im Gemeindebezirk Großrosseln. Nach fünf Jahren kehrt er zurück nach Emmersweiler. Im Sommer 1976 bezieht Bohlender mit Ehefrau und Kind das neue Eigenheim in der Wiesenstraße

 Sie mag Großrosseln und die Menschen dort sehr: Dorothea Köpper. Foto: Sebastian Minas (sol.de)

Sie mag Großrosseln und die Menschen dort sehr: Dorothea Köpper. Foto: Sebastian Minas (sol.de)

 Einmal im Jahr, nämlich beim Rathaussturm, bläst Wilhelm Bohlender dem Großrosseler Bürgermeister den Marsch - sein Tenorhorn eignet sich bestens für Draußen-Einsätze. Foto: Becker & Bredel

Einmal im Jahr, nämlich beim Rathaussturm, bläst Wilhelm Bohlender dem Großrosseler Bürgermeister den Marsch - sein Tenorhorn eignet sich bestens für Draußen-Einsätze. Foto: Becker & Bredel

Emmersweiler. Mit neun Jahren zieht Wilhelm Bohlender von Frankreich nach Deutschland. Der gebürtige Forbacher wohnt mit seiner Familie zunächst in Emmersweiler, später im Gemeindebezirk Großrosseln. Nach fünf Jahren kehrt er zurück nach Emmersweiler. Im Sommer 1976 bezieht Bohlender mit Ehefrau und Kind das neue Eigenheim in der Wiesenstraße. "Ich fühle mich hier wohl", betont der 60-Jährige im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Von der Terrasse blickt Ehepaar Bohlender auf den nahen Wald, Familienangehörige und Freunde wohnen direkt um die Ecke. Seit 1993 arbeitet der gelernte Malermeister bei der Gemeinde, im Februar 2001 tritt er seine Stelle als Hausmeister an. Bohlender - stets mit einem riesigen Schlüsselbund am Gürtel unterwegs - sperrt das Rathaus auf, sieht in den Turnhallen von Großrosseln und Emmersweiler nach dem Rechten. Er erledigt kleine Reparaturen, macht Botengänge und sorgt dafür, dass die Kommunalpolitiker im Rat nicht auf dem Trockenen sitzen. Wilhelm Bohlender kommt viel rum, lernt immer wieder neue Menschen kennen. "Man kann mit allen Leuten reden, die Rossler sind umgänglich, hilfsbereit und nett", hat der Hausmeister festgestellt. Vor 17 Jahren übernahm Bohlender den Vorsitz des Musikvereins Rheingold. Die Bläser sind eine feste Größe in der Großrosseler Kulturlandschaft und zeigen nicht nur bei Konzerten ihr Können. Ein Blick auf den aktuellen Vereins-Terminkalender bestätigt: Auch zur Eröffnung von Kirmes und Dorffest, an Fronleichnam und beim Martinsumzug spielen die Rheingold-Musiker auf. Einmal im Jahr darf Tenorhornist Bohlender sogar seinem Arbeitgeber ordentlich den Marsch blasen: Wenn die Narren am Fastnachtsfreitag das Rathaus stürmen, marschiert der Musikverein traditionell vorne weg. Eine große Standpauke braucht aber niemand zu fürchten. Wilhelm Bohlender sieht sich selbst als genügsamen Menschen, der mit dem zufrieden ist, was er hat. Und er versichert: "Ich würde nie aus Großrosseln wegziehen!" "Ich lebe gerne in Großrosseln, weil es dort einfach schön ist und weil die Leute nett sind."Dorothea Köpper, 52

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