Um die ,,Lichtblicke“ wird es dunkel

Dudweiler · Ein Jammer, werden viele Menschen sagen, denn die ,,Lichtblicke“, die alljährlich Tausende von Besuchern anlockten, finden am kommenden Freitag ihr Ende. Der Verein ,,Pro Dorf“ nennt dafür einige gewichtige Gründe.

 Fantasievolle, farbenfrohe Gestalten bereicherten schon die Dudweiler Lichtblicke in der Ortsmitte. Archivfoto: Christian Dirr

Fantasievolle, farbenfrohe Gestalten bereicherten schon die Dudweiler Lichtblicke in der Ortsmitte. Archivfoto: Christian Dirr

Für die beliebte Veranstaltung Lichtblicke ist die Zahl 13 eine Unglückszahl. Denn am Freitag, 11. November, findet das Spektakel in Dudweiler ab 18 Uhr zum 13. Mal statt, und wie es zurzeit ausschaut, auch zum letzten Mal - zumindest in dieser Form. Dass die Lichtblicke eventuell bald im Dunkeln verschwinden, hat verschiedene Gründe, führt Sandra Zitt im Gespräch mit der SZ aus. Sie ist Vorstandsmitglied beim Verein Pro Dorf, dem Ausrichter der Lichtblicke.

Pro Dorf entstand vor 13 Jahren aus einer Bürgerinitiative heraus, wie sie erzählt. Erklärtes Ziel des Vereins ist die Wiederbelebung Dudweilers durch eine gesteigerte Attraktivität beim Einkaufen, das Einbinden von Kunst und Kultur, einer Verschönerung des Ortsbildes und im Allgemeinen allem, was der Verbesserung der Situation des Stadtbezirks dient. "Als positivster Aspekt dieser Bemühungen haben sich die Lichtblicke etabliert", so Zitt.

Mittlerweile sei es jedoch so, dass der Großteil der Organisation bei den wenigen, immer gleichen Leute hängen bleibe. Außerdem würden die Auflagen seitens der Verwaltung immer höher, erzählt sie. Durch den Wegfall des Sonderstatus von Dudweiler müsse man nun ins Ordnungsamt nach Saarbrücken, das könne schon mal einen halben Tag in Anspruch nehmen - für Selbstständige oder Gewerbetreibende nur schwer zu stemmen. Jüngstes Beispiel für solch eine Verwaltungsvorschrift sei es, dass eine zertifizierte Firma extra aus Illingen kommen müsse, um für den Stromanschluss vor Ort zu sorgen. Für diese Kosten muss der Verein aufkommen.

Auch dies werde immer schwieriger, da der Zuschuss durch öffentliche Mittel ebenfalls der Vergangenheit angehöre. Ein weiterer Aspekt ist es, dass der Anfangsgedanke der Lichtblicke für die Händler beinhaltete, möglichst einen Kulturpunkt mit aufzunehmen. Dies habe merklich nachgelassen. "Das können wir von Orgateam-Seite nicht auch noch stemmen", sagt Sandra Zitt.

Trotz aller Schwierigkeiten zeigt sie sich zuversichtlich, dass die Lichtblicke erneut eine Attraktion sein werden: "Es wird sicherlich nochmal ein schönes Fest dieses Jahr". Zwar ist für 2017 eine andere Festivität geplant, die Idee dafür stecke aber noch in den Kinderschuhen. Die Vereinsmitglieder möchten sich Anfang kommenden Jahres nochmal zusammensetzen, um Weiteres zu besprechen.

Wer sich engagieren möchte, kann gerne zu den Sitzungen des Vereins kommen. Diese finden jeden ersten Dienstag im Monat, jeweils um 19 Uhr, statt.

pro-dorf-dudweiler.de

Zum 13. Mal lädt der Gewerbe- und Ortsinteressenverein Pro Dorf Dudweiler gemeinsam mit über 50 ortsansässigen Geschäften, Gewerbetreibenden und Dienstleistern zum "Late-Night-Shopping" am Freitag, 11. November, ab 18 Uhr, ins Zentrum von Dudweiler ein. Die Kaufmannschaft möchte die Besucher von der Saarbrücker Straße bis zum Rathaus, vom Marktplatz bis in die Fußgängerzone mit besonderen Angeboten, kulinarischen Genüssen, Kunst und Kultur verwöhnen.

Der ehemalige Saal der Liedertafel schließt für immer seine Pforten, beim dort stattfindenden Abschiedsfest soll trotzdem gute Stimmung vorherrschen. In der Buchhandlung am Markt zeichnet ein Karikaturist die Besucher, in der Fußgängerzone wird eine Foto-Ausstellung gezeigt. Im Pro-Dorf-Zelt auf dem Marktplatz präsentiert sich ein vielseitiger Kunsthandwerker-Markt, bei dem auch Holzarbeiten präsentiert werden. Für abwechslungsreiche Kinderbetreuung ist im neuen Kinder-Laden "Zauberwald" gegenüber der Post gesorgt. Wie bereits im Vorjahr erfreut der Freie Fanfarenzug Dudweiler auf der gesamten Festmeile die Besucher mit Musikbeiträgen.

Auf dem Marktplatz zeigt ab 17 Uhr Andrej Löchel, der Kettensägenkünstler, Kostproben seines Könnens. Etwa zur gleichen Zeit entsteht in der Nähe der Buchhandlung in der Fußgängerzone ein Schmetterling aus einem Eisblock. Zum Ende der Lichtblicke in der alten Form zeigt der Feuerkünstler Christian Dirr um 21.30 Uhr seine Licht-Open-Air-Show "Baila Fuego" auf dem Marktplatz.

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