Schüler freuen sich übers Lob aus berufenem Munde
Dudweiler · Deutsch-französische Projekte beleben nicht nur die kulturelle und zwischenmenschliche Bildung der Schülerinnen und Schüler, sondern sie sorgen auch für eine gute Außendarstellung der Dudweiler Schule.
Wie begrüßt man seine Kumpels im Bergwerk? Und wo ist hier eigentlich der Aufzug? "Hier!", ruft einer und führt seine Klassenstufenkameraden in eine Ecke des Klassenraumes. Etwa zwei Dutzend Schüler der Stufen 7 und 8 an der Gemeinschaftsschule Dudweiler (GemS) nehmen derzeit an einem deutsch-französischen Theaterprojekt teil. Dabei steht unter anderem die Fortbildung "Szenisches Lernen" auf dem Programm.
"Die machen sich richtig gut", ist Ela Otto voll des Lobes für die Schüler . Sie ist Theaterpädagogin am Saarbrücker Theater Überzwerg und an einigen Terminen der Arbeitsgemeinschaft Theater innerhalb des Projektes anwesend. Dabei leitet sie die Schüler an und hilft ihnen, ihre Vorstellungskraft einzusetzen, um beispielsweise eingangs beschriebene Szene zum Leben zu erwecken. Schließlich begrüßt man nicht jeden Kumpel gleich. "Kulturelle Bildung muss unbedingt Teil von Allgemeinbildung sein", hebt sie die Wichtigkeit musischer Arbeit hervor. Schließlich könne der Applaus beim Theaterspielen dabei helfen, Selbstbewusstsein zu entwickeln und Ängste abzubauen, vor anderen Menschen zu reden.
Im gesamten Schuljahr
Für das Theaterprojekt an der Gemeinschaftsschule verantwortlich sind Laura Hurth und Dagmar Francois, die dazu unter anderem ein Programm erarbeiteten, dass das gesamte Schuljahr umfasst. Gemeinsam mit Schülern der Partnerschule Collège Jean de La Fontaine in St. Avold besuchte man im vergangenen Herbst zwei Vorstellungen im Theater Le Carreau in Forbach. "Durch die Begegnung und Zusammenarbeit mit französischen Mitschülern können die Schüler sowohl sprachlich als auch interkulturell wertvolle Erfahrungen machen", so die beiden Französisch-Lehrerinnen. Das wird auch durch einen gegenseitigen Besuch an den beiden Schulen im Laufe des Schuljahres unterstrichen.
Als Nächstes steht ein gemeinsamer einwöchiger Bildungsaufenthalt in Bärenthal in den Nordvogesen im März auf dem Programm. "Wir stellen uns gegenseitig vor, was wir eingeübt haben", sagt Laura Hurth. Unter Anleitung des Schauspielers Daniel Proia wird dann ein Theaterstück eingeübt. Diesmal sind die thematischen Schwerpunkte "Unsere gemeinsamen Wurzeln - der Bergbau" und "Der Platz der Frau in der Berufswelt". Natürlich wird das Einstudierte dann auch öffentlich gezeigt, voraussichtlich Mitte in St. Avold und am 30. und 31. Mai im Bürgerhaus in Dudweiler . "Die Aufführungen sind der Höhepunkt", sagt Dagmar Francois.
Dass solche deutsch-französischen Projekte nicht nur für die Schüler kulturelle und zwischenmenschliche Bildung mit sich bringen, sondern auch für eine gute Außendarstellung der Schule sorgen, zeigte der Schulwettbewerb "Unser Chansonprojekt 2015/16". Unter 44 Beiträgen aus 37 Schulen erlangte die Gemeinschaftsschule Dudweiler in der Kategorie "Weiterführende/Berufliche Schulen" eine Silbermedaille und 100 Euro für die Projektklasse - im vergangenen Schuljahr noch unter anderer Leitung. Thematisch hatte man sich dabei innerhalb einer Kurs arbeit mit dem Thema Chansons beschäftigt und eine Art Portfolio mit bekannten Liedern erstellt. Die Schüler zeichneten dann passende Bilder dazu, das Ganze wurde in Form eines Video-Clips eingereicht.
Mit fünf bilingualen Lehrkräften zeigt sich die Gemeinschaftsschule Dudweiler gut aufgestellt, freut sich Isabel Pont, stellvertretende Schulleiterin. "Geplant ist immer eine mehrjährige Zusammenarbeit mit den Schülern", sagt sie. Das beginne in der Stufe 6. Ein weiteres Projekt ist unter Federführung von Französisch-Lehrerin Karin Häfner geplant. Schüler der Klassenstufen 10 und 11 besuchen vom 30. März bis 6. April ihre Partnerschule in Nantes. Der Gegenbesuch folgt wenige Wochen darauf. Dabei soll eine Partnerschaft aufgebaut werden, die über das Sprachliche hinausgeht und nachhaltige Angebote im kulturellen und praktischen Bereich beinhaltet.
