Wolkenschulkinder werden zu „Leuchtkäfern“

Rohrbach · Nachdem die Firma Festo in Kooperation mit St. Ingberter Schulen bereits den Spaß an Technik vermittelt, wird ab nächster Woche in einer Rohrbacher Kita experimentiert. Ziel ist es, die Neugier und Lust aufs Lernen zu wecken.

 Bevor es mit „Erlebnis Technik“ losgeht, stimmte Simon Kiefer (links) die Kinder mit einem Versuch auf das Projekt ein. Foto: Jung

Bevor es mit „Erlebnis Technik“ losgeht, stimmte Simon Kiefer (links) die Kinder mit einem Versuch auf das Projekt ein. Foto: Jung

Foto: Jung

Mit "Erlebnis Technik" halten die sogenannten Mint-Fächer nun auch im Kindergarten Einzug. Nachdem die Rohrbacher Firma Festo das Interesse an Technik zuerst in den Grund- und weiterführenden Schulen weckte, profitieren nun die Vorschulkinder der Kindertagesstätte Regenbogen in Rohrbach von den positiven Technik-Erfahrungen, die die Schüler bereits machen konnten.

Michael Immig, Geschäftsführer der Lebenshilfe Saarpfalz, die Träger dieser Kita ist, hob am Dienstag bei der Vorstellung des Projekts, das mit "Die kleinen Leuchtkäfer" betitelt ist, hervor, dass man bereits mehrere Verknüpfungspunkte mit dem Unternehmen habe. Beispielsweise über die Werkstatt für behinderte Menschen, deren Mitarbeiter die Außenanlagen des Festo-Lernzentrums pflegen, aber auch kleinere Druckaufträge für diese Firma erledigen. Man könne sich auch vorstellen, die Einrichtung in der Jahnstraße zum Betriebskindergarten auszubauen.

Inklusion und Integration seien bei der Lebenshilfe im täglichen Geschäft präsent, mit der Innovation "Erlebnis Technik" würden nun nach der "Frühförderung plus" auch die Jüngsten weiter mit einbezogen, so Immig. Dabei sei ihm wichtig, die "Plastizität des Gehirns in diesem jungen Alter" zu nutzen und die "Fähigkeiten der Kinder bei freier Entfaltung" abzurufen. Es sei nicht Ziel dieser Projektpartnerschaft, die Fünf- und Sechsjährigen an technisches Fachwissen heranzuführen, sondern Spaß am Umgang mit Technik zu vermitteln und Neugier zu entfachen.

Das betonte auch Alfred Ermers. "Wir wollten schon immer ein durchgängiges Konzept vom Kindergarten bis zur Schule", so der Leiter des Festo-Lernzentrums, "man muss es einfach anfangen, nur so kommt man weiter." Es gehe darum, Impulse zu setzen, ohne eine zeitige Berufsorientierung vermitteln zu wollen, und Begabungen anzusprechen, wie Schirmherr Hanspeter Georgi sagte.

Noch wissen die neun Wolkenschulkinder nicht, was sie ab nächste Woche immer wieder montags erwartet, denn noch sind die Experimente mit Strom, Luft und Wasserkraft Geheimnisse. Doch zur Vorstellung des Konzeptes im Kindergarten hatte Ausbilder Simon Kiefer schon mal vorab ein wenig neugierig gemacht. Mit Hilfe von Schläuchen und mit der eigenen Puste verdrängten die Kinder Wasser aus einer umgekehrt in ein Wasserbad gehaltenen Flasche. Es entbrannte ein kleiner Wettbewerb. Genau das ist es, was sich neben allen anderen Beteiligten auch Kita-Leiterin Karin Michaeli-Gehring wünscht: "Wir müssen vermitteln, wie interessant das Lernen sein kann. Das ist das Spannende an dem Projekt."

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