Sinn-Gebäude wird Künstlerhaus

St Ingbert · St. Ingbert feiert im kommenden Jahr seinen berühmten Sohn Albert Weisgerber. Sein Todestag jährt sich am 10. Mai zum 100. Mal. Über das ganze Jahr hinweg sollen Veranstaltungen Leben und Werk des Malers beleuchten – mit dem Sinn-Gebäude als Zentrum.

 Das derzeit leer stehende Sinn-Gebäude soll Schauplatz von Veranstaltungen zum Albert-Weisgerber-Jahr werden. Foto: Cornelia Jung

Das derzeit leer stehende Sinn-Gebäude soll Schauplatz von Veranstaltungen zum Albert-Weisgerber-Jahr werden. Foto: Cornelia Jung

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 Albert Weisgerbers „Die Schlafende“. Foto: Saarlandmuseum

Albert Weisgerbers „Die Schlafende“. Foto: Saarlandmuseum

Foto: Saarlandmuseum

Ideen gab es im Vorfeld einige, jetzt hat das Rathaus seine Vorstellungen zum Albert-Weisgerber-Jahr 2015 en bloc präsentiert. Dabei ist es der Stadt wichtig, das 100. Todesjahr des Malers und gebürtigen St. Ingberters - er fiel als Soldat im Ersten Weltkrieg am 10. Mai 1915 - möglichst durchgängig zu besetzen. Das künstlerische Werk Weisgerbers würdigt das Saarlandmuseum in Saarbrücken. Die Heimatstadt will mit verschiedenen Aspekten und Ansätzen auf ihren großen Sohn aufmerksam machen.

Ein zentraler Ort des Veranstaltungsreigens soll das leerstehende Sinn-Gebäude in der Kaiserstraße werden. Oberbürgermeister Hans Wagners Gedanken kreisten schon länger darum, ob sich dort etwa eine Werkschau präsentieren ließe. Doch das hätte viel Geld verschlungen, die klimatischen Bedingungen für eine Schau der Originale stimmen dort nämlich nicht. Doch auch ohne den Pinselstrich des Malers hat die Stadt das große helle Haus zum Zentrum des Gedankjahres erkoren. Die Albert-Weisgerber-Stiftung soll kommendes Jahr ihren ständigen Sitz im ehemaligen Modehaus haben, das dann für ein Jahr das Albert-Weisgerber-Haus sein wird. "Museumspädagogisch aufbereitet", so die Verwaltung, werden die Mitarbeiter Leben und Werk des großen Sohns der Stadt vorstellen. Mit wechselnden Präsentationen von Drucken und Reprographien soll das Interesse der Besucher hoch gehalten, auch mit elektronischen Medien eine Annäherung an Weisgerber und sein Schaffen möglich werden. Dabei hat die Stadt auch Schulklassen im Blick. Die Volkshochschule wird an gleicher Stelle Veranstaltungen anbieten. Graffiti-Künstler erhalten die Möglichkeit, sich mit ihren Ausdrucksmöglichkeiten mit dem Maler auseinanderzusetzen. Ebenso will die Stadt Pflastermaler dazu begeistern, im Durchgang zur Spitalstraße tätig zu werden.

Vereine, Bürger und Initiativen wollten sich ebenfalls einbringen, sagt Pressesprecher Peter Gaschott. Das reiche von Musik bis zu den Briefmarkensammlern. Sein Chef, OB Wagner, betont, die Stadt wolle das Jahr "respektvoll und wertig" würdigen. Zugleich sei es quasi eine Vorbereitung für 2016. Denn dann solle nach viel Hin und Her das Albert-Weisgerber-Museum in der Alten Baumwollspinnerei öffnen, also die St. Ingberter Kulturfabrik ihre Tore öffnen. Das hätten sich allerdings viele St. Ingberter schon für das Weisgerber-Jahr gewünscht. Mit dem Albert-Weisgerber-Jahr beschäftigt sich heute Abend auch der St. Ingberter Stadtrat. Zudem hat die Stadtratsfraktion der Grünen einen Antrag mit der Frage gestellt, wann der nächste Albert-Weisgerber-Preis verliehen wird. Die Partei bittet, diesen Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Kuratoriumssitzung zu setzen.

Auch die SPD-Stadtratsfraktion möchte dieses Thema behandelt wissen und beantragte zudem, diesen und andere Punkte rund um das Weisgerber-Jahr auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Kultur-Ausschusses zu setzen.

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