Wir für St. Ingbert Graffiti als eine Form der Kunst

St. Ingbert · „Wir für St. Ingbert“ fordert sachlichen Umgang mit dem durchaus heiklen Thema.

 Eine „legale“ Graffi-Aktion organisierte „Wir für St. Ingbert“ am Samstag in der Fußgängerzone.

Eine „legale“ Graffi-Aktion organisierte „Wir für St. Ingbert“ am Samstag in der Fußgängerzone.

Foto: Dominik Schmoll

Die Bürgerliste „Wir für St. Ingbert“ setzt sich bereits seit einigen Monaten für einen konstruktiven Umgang mit Graffiti ein. Die im Stadtrat vertretene Bürgerfraktion der Initiative hatte bereits dazu aufgefordert, mehr gegen illegale Schmierereien zu tun, den sogenannten „Tags“ und konnte im letzten Haushalt erreichen, dass 5000 Euro jährlich für die sofortige Entfernung an öffentlichen Gebäuden zur Verfügung gestellt werden. Dies könne jedoch nur ein erster Schritt sein, da häufig dort, wo Tags überstrichen werde, ein „Katz-und-Maus-Spiel“ beginne. Der Fraktionsvorsitzende Dominik Schmoll: „Vielmehr wollen wir legale Wandflächen zur Verfügung stellen, damit Graffiti nicht automatisch zur Straftat wird.“ Die Fraktion verweist dabei auf die Stadt Saarbrücken, wo bereits seit einigen Jahren am Saar-Ufer das Sprayen erlaubt sei.

Um zu zeigen, dass Graffiti im öffentlichen Raum auch als Kunst verstanden werden kann, hatte „Wir für St. Ingbert“ am vergangenen Samstag in der Fußgängerzone eine Mitmach-Aktion unter dem Motto „Wir für ein buntes St. Ingbert“ gestartet. Mitglieder des Vereins „Saarland-Streicher“ hatten über mehrere Stunden an eigens dafür aufgestellten Holzflächen ihr Können gezeigt. Auch Kinder und Jugendliche konnten sich ausprobieren. Christina Wieth, Spitzenkandidatin für den Stadtrat, verwies auf zahlreiche Gespräche, die mit Passanten geführt worden seien. „Wir hoffen, dass Graffiti als Hobby und künstlerische Ausdrucksform Akzeptanz findet und wollen so bei den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass es an den richtigen Stellen eine Bereicherung im Stadtbild sein kann.“

Man wolle sich im nächsten Stadtrat dafür einsetzen, dass in der Innenstadt dauerhaft Flächen gefunden werden, die etwa in das Konzept des Stadtparks oder der Baumwollspinnerei integriert werden könnten. Wieth: „Letztendlich liegt es aber auch am Willen der Stadtverwaltung und dem jeweiligen Oberbürgermeister, inwiefern diese Ziele erreicht werden können.“

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