St. Ingbert feiert Albert Weisgerber Geburtstagsgruß an einen großen Maler

St Ingbert · Eine neue Website ermöglicht einen Streifzug durch das künstlerische Schaffen Albert Weisgerbers.

 Selbstbildnis Weisgerbers am Attersee, Öl auf Leinwand, Albert-Weisgerber-Stiftung.

Selbstbildnis Weisgerbers am Attersee, Öl auf Leinwand, Albert-Weisgerber-Stiftung.

Foto: Tom Gundelwein

Ein digitales Albert-Weisgerber-Museum steht seit kurzem online. Die neue Website macht es für Besucher nun weltweit möglich, einen virtuellen Streifzug durch die St. Ingberter Albert-Weisgerber-Sammlung zu unternehmen. Ermöglicht wurde dies durch die finanzielle Unterstützung und das Engagement des Rotary Clubs St. Ingbert (wir berichteten). Viel Wissenswertes über Kunst und Leben des großen deutschen Malers, der am 21. April 1878 in St. Ingbert das Licht der Welt erblickte, ist dort zu erfahren.

Als jüngstes von fünf Kindern kam Albert Weisgerber als Sohn eines Bäckers und Gastwirtes in dem damals noch kleinen Industriestädtchen in der Kaiserstraße zur Welt. Schon auf der Lateinschule wurde seine außerordentliche Begabung zum Zeichnen erkannt. Der Vater förderte die Neigung des Jungen nach Kräften und ließ ihn 1891 auf der Kreisbaugewerbeschule in Kaiserlautern zum Zimmer- und Dekorationsmaler ausbilden. Mit dem starken Willen, Künstler zu werden, zog es den strebsamen jungen Mann jedoch schon bald in die bayerische Metropole. Seit 1894 Schüler an der Münchner Kunstgewerbeschule, schaffte er 1897 den Sprung an die Akademie, wo er sich seit 1898 neben Künstlern wie Wassily Kandinsky und Paul Klee zu den viel beneideten Schülern des Malerfürsten Franz Stuck zählen durfte.

Sein Aufstieg in die vordere Reihe der Avantgarde vollzog sich in seiner Wahlheimat München in raschen Schritten. Als erster Präsident der „Neuen Münchner Secession“ erlangte er vor dem Ersten Weltkrieg hohes Ansehen und Wertschätzung. Wie August Macke und Franz Marc gehörte auch Albert Weisgerber zu den Opfern des Ersten Weltkrieges. Mit 37 Jahren fand sein vielversprechendes Künstlerdasein am 10. Mai 1915 auf dem Schlachtfeld bei Fromelles in Französisch-Flandern ein frühes Ende.

Auf seinen Reisen zwischen den großen Kunstmetropolen München und Paris, wo er im Kreise führender Intellektueller und Kunstschaffender verkehrte, machte der aufstrebende Künstler immer wieder gerne in St. Ingbert Station. Einige Bilder wie der Biergarten, der Jahrmarkt oder die Prozession entstanden unweit seines Geburtshauses in der Kaiserstraße. Noch heute kann man auf den Spuren Albert Weisgerbers durch St. Ingbert spazieren und seine Spuren entdecken.

Die neue Website ist unter www.albertweisgerber.de erreichbar.

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