St. Ingbert nutzt EU-Programm „Erasmus plus“ Die Koffer für Chios sind gepackt

St. Ingbert · Zwei Beamtenanwärterinnen aus St. Ingberts Stadtverwaltung sammeln Eindrücke auf der Partnerinsel.

Tatjana Wilhelm (links) und Amely Ihl (rechts) bereiten sich gerade auf ein Kurzpraktikum auf der griechischen Insel Chios vor. Die beiden Beamten-Anwärterinnen aus dem St. Ingberter Rathaus nutzen das Erasmus-plus-Programm der EU. Maren Schulz von der Stadtverwaltung gibt den beiden wertvolle Tipps, die sie bei ihrem Chios-Aufenthalt sammeln konnte. Foto: Peter Gaschott

Tatjana Wilhelm (links) und Amely Ihl (rechts) bereiten sich gerade auf ein Kurzpraktikum auf der griechischen Insel Chios vor. Die beiden Beamten-Anwärterinnen aus dem St. Ingberter Rathaus nutzen das Erasmus-plus-Programm der EU. Maren Schulz von der Stadtverwaltung gibt den beiden wertvolle Tipps, die sie bei ihrem Chios-Aufenthalt sammeln konnte. Foto: Peter Gaschott

Foto: Peter Gaschott

Von Peter Gaschott

Zwei Beamtenanwärterinnen aus der St. Ingberter Stadtverwaltung werden auf der griechischen Insel Chios ein Kurzpraktikum absolvieren. Im Rahmen des EU-Programms „Erasmus plus“ fliegen sie nach Griechenland und durchlaufen die Verwaltung der Insel Chios. Die Stadt St. Ingbert pflegt seit wenigen Jahren einen partnerschaftlichen Kontakt zur ostgriechischen Insel.

Tatjana Wilhelm und Amely Ihl sind reif für die Insel. Diese Insel liegt in der Ägäis und gehört zum Schönsten, was Griechenland zu bieten hat. Weil die Seefahrer- und Schiffbauerinsel Chios recht exklusiv daherkommt, gehört sie nicht zum Standartreiseprogramm für Griechenlandtouristen. Wilhelm und Ihl reisen auch nicht allein nach Chios, um sich unter blauem Himmel an ausgedehnten Stränden wohlzufühlen. Es geht darum, zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.

Die beiden Beamtenanwärterinnen profitieren vom EU-Bildungsprogramm Erasmus plus. Dieses Programm hat zum Ziel, „unsere europäischen Werte zu stärken, unsere Gesellschaft inklusiver und grüner zu gestalten und uns gut auf eine digitale Zukunft vorzubereiten“, so die EU-Administration. Die Stadt St. Ingbert ist bei Erasmus plus akkreditiert. Dies ermöglicht die Teilnahme an Austauschprogrammen, ohne dass es den städtischen Haushalt belasten würde. Die Reise- und Aufenthaltskosten der beiden Saarländerinnen werden weitgehend von der EU übernommen.

Maren Schulz wälzt mit den Anwärterinnen Prospekte und Karten von Chios. Schulz kennt sich dort aus, sie war bereits auf Chios und kümmert sich im Rathaus um die Austauschprojekte in Richtung Griechenland. Sie erklärt den beiden, wo sie wohnen werden, wo sie ihre Ansprechpartner in der griechischen Verwaltung finden, aber auch, was man unbedingt gesehen haben muss, wenn man Chios besucht. Zwei Wochen werden die zwei jungen Frauen in einem Ferien-Appartement leben, die Verwaltung der Insel stellt ihnen ein Auto zur Verfügung, damit sie auf der Insel mobil sind.

Ein volles Programm liegt vor ihnen. Erasmus plus verlangt dabei, dass eine Lernvereinbarung geschlossen wird. Die Strukturen der Inselverwaltung werden die beiden kennenlernen, sie wollen herausfinden, welche Parallelen und welche großen Unterschiede es zur saarländischen Arbeitsweise gibt. Besonderes Augenmerk gilt den digitalen Angeboten, die Chios für seine Bürger bereithält. Maren Schulz: „Die sind dort wesentlich weiter als wir. Ich bin sicher, dass die zwei mit guten Ideen zurückkommen.“

Feuer und Flamme für Praktikum in Griechenland

Die Griechenlanderfahrung der zwei Beamtenanwärterinnen ist überschaubar. Tatjana Wilhelm: „Ich war noch nie dort, ich wäre auch nicht allein in dieses Austauschprogramm eingestiegen. Als ich aber hörte, dass Amely Ihl auch reisen wird, war ich sofort dabei.“ Letztere war immerhin vor rund fünf Jahren schon einmal in Griechenland in Urlaub, aber „das bringt mir bei diesem Programm gar nichts. Ich war auf Korfu, und das war der klassische Erholungsurlaub. Aber als ich von der Möglichkeit hörte, für ein Praktikum nach Chios zu reisen, war ich Feuer und Flamme.“ Amely ist 20 Jahre alt, sie lebt in St. Ingbert. Tatjana Wilhelm kommt aus Zweibrücken, sie ist 25.

Per Videokonferenz Kontakt nach St. Ingbert

Jetzt geht es erst mal in den Flieger, Zwischenlandung in Athen. Von dort aus direkt nach Chios. Fünfzehn Kilo Gepäck sind erlaubt, da muss man sich schon ziemlich organisieren, erzählen die beiden der Saarbrücker Zeitung. Während des Griechenlandaufenthaltes wird der Kontakt zur St. Ingberter Verwaltung nicht abreißen, es ist geplant, ein oder zwei Videokonferenzen durchzuführen. Und nach der Rückkehr wird erzählt von der Verwaltung auf Chios, ganz sicher aber auch von den Traumstränden und den mediterranen Dörfchen auf der ägäischen Insel. Wir werden berichten.

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