Ab dem 30. September Verlassene Orte im Fokus bei Saarpfalzkultur
St Ingbert · Mit einer Ausstellung über „Lost Places“ (verlassene Orte) startet der Verein Saarpfalzkultur nach der Sommerpause wieder durch. Zu sehen sind Werke des in Püttlingen aufgewachsenen Michael Schwan.
Nach einer kleinen Sommerpause gehen die Events beim Verein Saarpfalzkultur in St. Ingbert Ende September weiter. Mit Michael Schwan konnte ein international anerkannter Fotograf gewonnen werden, der mit seiner Ausstellung den Fokus auf verlassene Orte (Lost Places) ausgerichtet hat, heißt es in einer Mitteilung des Vereins.
Seine gleichnamige Ausstellung zeige auf eindrucksvolle Weise die Schönheit des Verfalls besonderer, vermeintlich verlassener Orte in ganz Europa. Es seien allerdings nicht nur die Bilder, sondern auch die Eindrücke, die mit diesen Orten verbunden gewesen seien. Menschen hätten diese Orte geschaffen und an diesen Plätzen gelebt, ehe sie vergessen worden seien. Sie erzählten uns ihre eigenen Geschichten. Diese Rätsel finde man dort nur unvollständig, weil die Wände nicht sprechen könnten. Es sei eben ein gesamtes Projekt, was Michael Schwan mit seinen Motiven der Ausstellung erzählen möchte: das Suchen, das Entdecken und die vermeintlich nicht zu definierende Geschichte der Lost Places. Dabei werde man auch als Betrachter nie in Gänze erfahren, wo sich diese Orte genau befinden.
Michael Schwan wuchs in Püttlingen auf, wo er bereits in früher Jugend die Faszination der Fotografie entdeckte. Als er volljährig wurde, erkannte er, dass die Möglichkeiten seiner kleinen Kamera begrenzt waren, also brauchte er schnell etwas Professionelleres. Seiner Stilfindung folgend begann und absolvierte er ein Ingenieurstudium. Schnell wurde er zum ersten Ansprechpartner für wissenschaftlich-fotografische Projekte. Was als kreativer Ausgleich zum Studium begann, wurde bald zu einer unverzichtbaren Leidenschaft. Michael Schwan ist mittlerweile international anerkannt und stattet beispielsweise mit seinen Fotografien Hotellobbys, Restaurants und Designerläden in Südkorea und Fernost aus. Sein Fokus vermittelt nicht nur den Blickwinkel eines Fotografen, sondern erzählt auch kunstvoll die Geschichten seiner mit der Kamera eingefangenen Darstellungen. Dabei bekommen die Betrachter auch einen Einblick in die Schönheit, den Verfall und die Nostalgie vergangener Tage.
„Ich besuche diese Orte, weil ich die Lost Places und ihre Geschichten für die Zukunft konservieren möchte. Ich gehe an Orte, die der Mensch immer mehr aufgegeben und vergessen hat. Ob reich verziert, mit dekorativen Elementen oder spartanisch eingerichtet, die übriggebliebenen Elemente sprechen vom einstigen Glanz dieser verlassenen Räume. Indem ich mich auf eine Vielzahl von Orten konzentriere, mache ich deutlich, dass man nirgendwo sicher vor dem Lauf der Zeit ist“, so Schwan.
Die Vernissage zur Ausstellung „Lost Places“ findet statt am 30. September ab 18 Uhr in den Räumen der Geschäftsstelle von Saarpfalzkultur in der Spitalstraße in St. Ingbert. Die Öffnungszeiten sind dienstags und freitags jeweils von 14 bis 18 Uhr oder auf Anfrage. Die Ausstellung endet am 28. Oktober.