Senioren Das bietet eine seniorenfreundliche Stadt

St. Ingbert · In der „Zukunftswerkstatt Senioren“ brachten ältere Generationen ihre Ideen für eine altersgerechte Kommune vor.

 St. Ingberts Ortsvorsteher Ulli Meyer (Zweiter von links) hatte zu einem Meinungsaustausch mit Senioren der Stadt in die „Grüne Neune“ eingeladen.

St. Ingberts Ortsvorsteher Ulli Meyer (Zweiter von links) hatte zu einem Meinungsaustausch mit Senioren der Stadt in die „Grüne Neune“ eingeladen.

Foto: Christa Strobel

Auf reges Interesse sei die „Zukunftswerkstatt Senioren“ gestoßen, zu der St. Ingberts Ortsvorsteher Ulli Meyer in die „Grüne Neune“ eingeladen hatte. Senioren aus dem gesamten Stadtverband sowie der Seniorenbeirat hätten viele Anregungen, aber auch Kritik mitgebracht, teilt der CDU-Stadtverband mit. Auch jüngere Leute hätten beim Meinungsaustausch teilgenommen und sich nach dem Konzept „Altersgerechte Kommune“ erkundigt.

Dass es am Bahnhof und in der Gustav-Clauss-Anlager keine Toiletten gibt, beschäftige alle. Für den Bahnhof wurde eine „nette Toilette“ oder ein Toilettencontainer vorgeschlagen und die Eurotoilette sollte bekannter gemacht werden. In der Gustav-Clauss-Anlage dauere den Senioren die Umsetzung in eine Freizeitanlage beziehungsweise der Bau des geplanten Seniorenheims auf dem Gelände des alten Stadtbades zu lange. Ferner sei die lange Dauer der Umsetzung beim Aufzug in der Stadthalle kritisiert worden. Auch die Baumwollspinnerei sei „eine Wunde in der Stadt“ und man frage sich, ob ihre Fertigstellung überhaupt gewollt sei.

Wichtiges Thema sei auch die Innenstadtgestaltung sowie der Zustand der Fußgängerzone. Das Kopfsteinpflaster sei eine „Stolperfalle“ für Kinder, Senioren und Rollatornutzer. Man solle nicht nur einen guten Weg durch die Fußgängerzone einrichten, sondern man wolle auch ohne Unebenheiten in die Geschäfte gelangen.

Das Hasseler Seniorenessen der evangelischen Kirchengemeinde werde hingegen begrüßt. Die Tendenz gehe nicht mehr zum „Essen auf Rädern“, das könne zur Vereinsamung führen, sondern sie gehe zu „auf Rädern zum Essen gefahren werden“, um sich zu unterhalten und auszutauschen. Auch der Ratskeller als Treffpunkt sei ein Thema. Man brauche Orte des Treffens, die barrierefrei erreichbar sind, nicht ein Sternerestaurant, sondern „Kaffee und Getränke reichen uns“. Das, so meinten die Senioren, seien „überschaubare Kosten“. Wünsche nach Aufstellung von Ruhebänken in bestimmten Abständen am Stiefel, auf dem Hobels, in Hassel die Ersetzung von gefaulten Bänken im Wald und die Brücke in der Au seien weitere Anliegen der Senioren.

Wichtig sei auch eine bessere Nahverkehrsversorgung in Randzeiten und ein Seniorenticket. Als vorbildlich sei das Seniorendorf in Kirkel inklusive Pflegestützpunkt bezeichnet worden – „so etwas fehlt in St. Ingbert“. In diesem Zusammenhang seien auch die Pflegesituation, ein Netzwerk Pflege, angepasste Hilfen und Wohnformen genannt worden. Einige Senioren würden sich außerdem gerne ehrenamtlich engagieren, fänden jedoch bei der Stadt keine Ansprechpartner.

Abschließend habe eine jüngere Frau kritisiert, dass man im Internet gebündelt nachlesen müsse, welche öffentlichen, privaten und sozialen Dienste es in St. Ingbert gibt und was diese anbieten. Hier habe zwar schon der Seniorenbeirat mit einem Flyer geholfen. Darin müsse aber aufgelistet werden, wo Seniorinnen und Senioren Veranstaltungen zentral finden können und auch, welche Gelegenheit es gibt, dorthin zu gelangen, lautete der Vorschlag.

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