Ortsrat Mit Highspeed über die Datenautobahn

Rohrbach/ St. Ingbert · Der Regionalmanager der Telekom informierte in den Ortsräten über den Stand des Breitbandausbaus. Die Arbeiten haben sich verzögert, aber im Herbst sollen bis zu 100 Megabit pro Sekunde nutzbar sein.

 Viele der Verteilerkästen im gesamten Stadtgebiet wurden für die neue Technik aufgerüstet und vergrößert, um die größere Daten-Bandbreite anbieten zu können. So auch dieser am Kreisel am „blau“.

Viele der Verteilerkästen im gesamten Stadtgebiet wurden für die neue Technik aufgerüstet und vergrößert, um die größere Daten-Bandbreite anbieten zu können. So auch dieser am Kreisel am „blau“.

Foto: Cornelia Jung

Gerade wer dienstlich viel mit dem Computer erledigt und mit großen Datenmengen umgeht, die auch an Geschäftspartner geschickt werden müssen, wird froh über ein gute Datenübertragungsgeschwindigkeit sein. Doch noch nicht überall im Stadtgebiet ist diese vorhanden. Um so mehr behalten die Ortsräte den Stand des derzeitigen Breitbandausbaus der Telekom im Auge. In mehreren Ortsteilen stand Bruno Stolz, Regionalmanager der Telekom, Rede und Antwort zum Stand des Ausbaus. Auch in einer Ortsratssitzung in Rohrbach am Mittwoch. Er hatte eine schlechte Nachricht im Gepäck: „Wir sind im Zeitverzug.“ Man habe auf dem leergefegten Handwerkermarkt keine zusätzlichen Bauleistungen einkaufen können.

Alle anderen Informationen, die Stolz überbrachte, dürften die Gremiumsmitglieder und auch die anwesenden Bürger jedoch gefreut haben. Denn neben einer genauen Erläuterung der Arbeiten und der Art der verlegten Kabel gab es die positive Nachricht, dass sich Vieles verbessern wird. „Rohrbach war noch nie so ganz schlecht versorgt“, sagte Stolz, indem er die Standorte der Verteiler auf dem Stadtplan zeigte, „selbst die am weitesten von einer Vermittlungsstelle entfernt gelegenen Haushalte hatten Bandbreiten von sechs bis zehn Megabit.“ In Rohrbach bediene die Telekom rund 3500 Haushalte. 38 der „grauen Kisten“, die Vermittlungsstellen, würden „angegriffen“, 17 davon aufgerüstet, also größer gebaut. In die größeren Schaltkästen werde die neueste Technik eingebaut, so Stolz. Größer seien die Schaltkästen auch deshalb, weil dort Klimatechnik eingebaut werden müsse. Der von der Landesregierung geförderte Ausbaubereich „Am langen Stein“ sei bereits fertiggestellt. Derzeit laufe noch der Eigenausbau der Telekom sowie der „Nahbereichsausbau“, also die Bereiche um die Vermittlungsstellen. Das seien in der Regel Haushalte, die bisher schon eine relativ hohe Bandbreite erhalten haben und noch weiter verbessert würden. Es gibt noch rund 150 Meter offenen Tiefbau in der Nordstraße. In den Straßen „Am Mühlenwäldchen“ und „Obere Kaiserstraße“ sind bereits Bestandsrohre verlegt. Es könne sein, dass diese nicht durchgängig sind und dort noch punktuelle Aufgrabungen anfallen.

In Rohrbach werden die Tiefbau- und Zieharbeiten wahrscheinlich bis spätestens Anfang Juli abgeschlossen sein, danach erfolge die Konfiguration beziehungsweise Schaltung. Für die Kunden gebe es unterschiedliche Termine der Inbetriebnahme. Wer von einer höheren Bandbreite profitieren wolle, müsse allerdings einen neuen Vertrag mit der Telekom schließen. Rund 80 Prozent der Haushalte werden nach erfolgtem Ausbau eine Bandbreite von 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) erhalten, die restlichen können mit 50 Mbit/s im Internet „unterwegs“ sein. „Das ist mit Sicherheit für viele ein Sprung“, so Stolz. Man arbeite Stand heute auf August bis September hin, bis alle Haushalte, die das wünschen, mit der neuen Bandbreite versorgt sind. Im Ortskern von Rohrbach gehe Stolz von einer Versorgung mit 100 Mbit/s aus.

Auch in St. Ingbert wartet man auf die neue Technik, wie Ortsvorsteher Ulli Meyer sagte: „Es gibt kein wichtigeres Thema als das, wie die St. Ingberter an die Datenautobahn angebunden werden.“ Gerade für Unternehmen, aber auch Privatleute, sei schnelles Internet wichtig, zum Teil existentiell. „Wir brauchen die Bandbreite nicht nur fürs Streamen. Gerade für Heimarbeiter muss die Datenübertragung auf der Höhe der Zeit sein.“ 172 der Verteiler müssten laut Regiomanager in St. Ingbert erneuert, 90 davon mit aktiver Technik ausgestattet werden. Von 18 Kilometern Tiefbau seien bereits 16 erledigt. Ab Mai werde die Telekom mit der neuen Bandbreite in St. Ingbert in Betrieb gehen. Dann würden 21 000 Haushalte mit einer höheren Bandbreite versorgt. Für den Ausbau bräuchten die Kommunen keinen Cent zu zahlen, so Stolz. In allen Ortsteilen seien außerdem schon die Vorbereitungen getroffen worden, in Zukunft Bandbreiten von bis zu 250 Mbit/s in der Spitze anbieten zu können. Das passiere sukzessive in den nächsten Jahren. Wer wissen wolle, wie weit der Ausbau im eigenen Ortsteil vorangeschritten ist, könne dies auf der Homepage der Telekom unter www.telekom.de/saarland erfahren.

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