57. Auflage startet bald Nur der Feinschliff fehlt noch

Bexbach · Die Bexbacher Camping-Messe startet am 27. April in ihre 58. Auflage. Messechef Volker Wagner hat über den Stand der Dinge informiert.

 Jede Menge Wohnmobile für Besucher mit großem und kleinem Geldbeutel gibt es bei der Camping-Messe wieder zu bestaunen.

Jede Menge Wohnmobile für Besucher mit großem und kleinem Geldbeutel gibt es bei der Camping-Messe wieder zu bestaunen.

Foto: Sylvia Lambert

Die Telefone klingeln Sturm, durch beide Eingänge stürmen permanent Firmenvertreter, Zeltbauer, Sicherheitsbedienstete – oder Bürgermeister Thomas Leis (SPD). Das ist der Normalzustand im Messepavillon, wenn die Bexbacher Traditionsmesse „Camping-Freizeit-Automobil“ in den Startlöchern steht. „Es geht zu wie im Taubenschlag“, sagt Cheforganisator Volker Wagner lächelnd, doch es sei „angenehm stressig“.

Wagner und seine drei Mitstreiter sind am 11. März für einige Wochen aus der Verwaltung quasi an den Ort des Geschehens gezogen, arbeiten auf kleinstem Raum zusammen. „Man muss als Team gut funktionieren“, erklärt er – und das tun er seine eingespielten Mitarbeiter. Improvisation ist ein Schlüsselbegriff auch bei der 58. Auflage der Veranstaltung – für Wagner ist er es seit seiner Feuertaufe im Jahr 2017. Als Nachfolger von Messeleiter Jörg Omlor hatte er damals wenige Tage vor Messebeginn die Absage eines Ausstellers mit 18 Fahrzeugen kompensieren müssen. „Andere Händler haben damals mehr Autos geschickt“, erinnert er sich an die gute Auflösung dieser Notlage.

Aktuell bezieht sich die Improvisation vor allem aufs Geld: Gibt man kurzfristig noch 800 Euro für eine Großleinwand in Kaiserslautern aus dem 35 000 Euro schweren Werbeetat aus oder nicht? Zieht das mehr Besucher aufs Messegelände? Andere Frage: Erwirbt man neue Füße für die Messehinweisschilder, die der Bauhof gerade aufstellt? 800 Euro klingen auch hier nicht viel, doch „dieses und jenes summiert sich“, sagt Wagner. Ob man die Teppiche in den Ausstellerzelten austauscht, hat er mit „Ja“ beantwortet: „Wir sind zum Teppichmarkt in Homburg gefahren und haben für 700 Euro neue Teppiche gekauft. Wir müssen solche Investitionen machen“, sagt Wagner. Um all das zu stemmen, sind aktuell Arbeitstage von acht bis 18.30 Uhr eher Regel als Ausnahme für den Kleinottweiler. Man bemühe sich im Team von Voll- und Teilzeitkräften, nicht schon vor der Messezeit Überstunden aufzubauen. Denn in der heißen Phase, – die Messe läuft vom 27. April bis 5. Mai auf dem Bexbacher Messegelände –, ist der Messepavillon auch am Wochenende und dem 1. Mai geöffnet. Flexibilität bei der Arbeitszeit klappe in der Bexbacher Verwaltung sehr gut, lobt Wagner. Auch liegen die Arbeiten gut im Plan. Der Reisemobilhafen werde noch auf die gegenüberliegende Straßenseite ausgelagert, dort Strom verlegt. Auch müssten noch die Kassenhäuschen aufgebaut und auf dem Messegelände ein Biotop angelegt werden.

Und doch: „Anspannung ist schon drin. Wenn es losgeht, und die Plätze bestückt sind, fällt eine Riesenlast ab“, beschreibt Wagner seinen Gemütszustand und ergänzt: „Die größten Kritiker sind wir vom Messeteam selbst“. Entscheidend sei für ihn, für eine breite Palette an Fahrzeugen zu sorgen. „Die Messe lebt von der angebotenen Vielfalt. Für mich ist das das Wichtigste.“ Der Messechef rechnet mit 40 000 bis 50 000 Messebesucher, etwa so viel wie durchschnittlich die letzten Jahre: „Dann wären wir zufrieden“.

Auf ungewöhnliche Weise wurden die Vorbereitungen der Messe indes offenbar gleich zweimal gestört – durch organisierte Diebe. Sie stahlen Ende März und zuletzt nochmal am vergangenen Wochenende nicht nur Zeltbauelemente aus Aluminium vom Gelände (wir berichteten), sondern auch Teile, die für die Standsicherheit der Zelte wichtig sind. Ob diese beim Verkauf einen guten Preis ergeben oder ob es sich sogar um Sabotage handelt, ist unklar. Volker Wagner ist aber überzeugt, dass die drei bis vier Meter langen Teile nur mit Hänger oder Laster haben abtransportiert werden können: „Das war kein Lausbubenstreich.“ Die Gebäude werden erst ab Mittwoch vor Messebeginn bewacht. Derzeit ist der Sicherheitsdienst des Blumengartens unterwegs, für die Polizei sei eine Dauerbewachung zu großer Aufwand, so Wagner. Zuletzt sei es zu keinen Zwischenfällen mehr gekommen.

 Für Camping-Messechef Volker Wagner läuft derzeit wieder die heiße Phase.

Für Camping-Messechef Volker Wagner läuft derzeit wieder die heiße Phase.

Foto: Eric Kolling
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