Die Mandelbachtalschule wird Elemente aus der Montessori-Pädagogik ab dem kommenden Schuljahr in den Unterricht integrieren und dafür die neuen 5er-Klassen umgestalten und mit pädagogischen Materialien neu bestücken. Dafür hat der Landkreis der Schule Mittel zugesagt. Damit wird die Mandelbachtalschule zugleich die erste staatliche Gemeinschaftsschule im Land, die dieses Profil anbietet (die SZ berichtete).

Bei einem Elterncafé wurden die Eltern anmeldewilliger Kinder am Mittwoch nun über die Details informiert, und der Andrang war groß. Volles Haus hatte Schulleiterin Karin Steinebronn, die zusammen mit dem für die 5er-Klassen vorgesehenen Lehrerteam Rede und Antwort stand. Die Eltern kamen dabei nicht nur aus dem Mandelbachtal, sondern aus dem gesamten Saarpfalz-Kreis und sogar aus der Saarbrücker Innenstadt, um sich über das neue Schulprofil zu informieren. Bodo Marschall war dabei.

Der als Mitarbeiter des Saarforstes sehr viel mit Kindern arbeitende Förster kam als Papa. Zwei seiner Kinder sind auf der Montessori-Schule in Oberwürzbach. "Ich habe ja noch ein Jahr Zeit, wollte mich aber schon heute informieren, wie das neue Konzept aussieht und werde im kommenden Schuljahr genau beobachten, wie es umgesetzt wird", sagte Marschall. Seine Tochter komme erst 2015 auf eine weiterführende Schule, trotzdem sei das Angebot in Ommersheim für ihn von Interesse.

Angebot von Interesse

Überhaupt hatte die Berichterstattung der SZ und anderer Medien über das neue Schulprofil über die Grenzen der Kommune für Aufsehen gesorgt. Und selbst Schulleiter benachbarter Schulen waren zum Elterncafé gekommen, um zu sehen, wie das neue Profil umgesetzt wird und wie die Resonanz ist. Karin Steinebronn und ihre Kollegen waren von Eltern umringt.

Eine Mutter aus Saarbrücken war ganz angetan von der Ländlichkeit der Schule, bemängelte aber die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus der Landeshauptstadt. Ob hier ein spezieller Zubringer eingerichtet werden kann, soll geprüft werden. Für Kinder im Raum Schafbrücke gibt es diesen Dienst. Das hängt letztlich von den Anmeldezahlen ab.

Andere Eltern hinterfragten die pädagogischen Elemente. "Wir werden keine private Montessori-Schule werden", antwortete Steinebronn auf eine Elternfrage und stellte klar, dass man immer eine staatliche Gemeinschaftsschule bleiben werde. Überhaupt vermied sie im Elterncafé den Begriff "Montessori". Lediglich wichtige Elemente, wie die vom Lehrer vorbereitete Lernumgebung, die Anleitung zu eigenständigem, ruhigem und konzentrierten Arbeiten, die Raumgestaltung mit offenen Regalen und die Arbeit nach Arbeitsplan und mit Kontrolle über ein Lerntagebuch sollen umgesetzt werden. Montessori-Lernmittel werden beschafft. Im kommenden 5er-Jahrgang geht es los, wobei die Schule natürlich weiterhin hofft, zweizügig werden zu können. Auch das wird von den Anmeldezahlen abhängig sein.

Einen Trend wollte Steinebronn noch nicht nennen. "Wir haben viele Nachfragen nach den jüngsten Veröffentlichungen gehabt, nehmen aber noch keine Anmeldungen entgegen. Erst wenn die Anmeldungen wirklich vorliegen, können wir Zahlen nennen."

Ringen um Zweizügigkeit

Dass Eltern aber fragten, ob man sich mit dem Anmelden beeilen müsse und genügend Plätze da seien, war eine ungewohnte Situation. Schließlich ringt die Mandelbachtalschule seit Jahren um die Zweizügigkeit, die im letzten Schuljahr mit einer einzigen fehlenden Anmeldung nur um Haaresbreite verpasst wurde. Das neue pädagogische Profil kommt unterdessen bestens an, auch wenn die Mandelbachtalschule damit noch nicht gleich zu einer echten "Montessori-Schule" wird.

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