Stadtbücherei St. Ingbert Ein Krimiabend in der Stadtbücherei

St Ingbert · Benjamin Cors ist im normalen Berufsleben als politischer Fernsehjournalist unterwegs. Aber er ist auch mit seinen Krimititeln vielfach auf Bestsellerlisten präsent.

 Autor Benjamin Cors war mit einigen seiner Krimis zu Gast in der Stadtbücherei St. Ingbert.

Autor Benjamin Cors war mit einigen seiner Krimis zu Gast in der Stadtbücherei St. Ingbert.

Foto: Sonja Colling-Bost

 Der Erfolgsautor begann mit einer improvisierten Kurzgeschichte, in der er sein St. Ingberter Lesepublikum mit passenden Zuganschlüssen zielgenau an die normannische Küste und in das mondäne Seebad Deauville geleitete. Der aus Kiedrich bei Wiesbaden im Rheingau angereiste Benjamin Cors, im normalen Berufsleben als politischer Fernsehjournalist unterwegs und mit seinen Krimititeln vielfach auf Bestsellerlisten präsent, stellte auf Einladung des St. Ingberter Literaturforums (ILF) in der Stadtbücherei den neuesten Band seiner Krimireihe um den Personenschützer Nicolas Guerlain vor und begeisterte auch bei der Saarlandpremiere dieses Titels seine große Fangemeinde.

Es wurde nicht nur in lockerem Plauderton referiert und gelesen, Cors bot seinem Auditorium mehr: Allein die gekonnten Formulierungen in den Büchern machten das Nachverfolgen des spannenden, in derart malerischen Kulissen angesiedelten Plots zu einem Vergnügen. Amüsante Anekdoten etwa zur Problematik der Titelfindung oder zu literarischen Trinkspielen auf Weingütern trugen zur guten Unterhaltung bei. Mit einem souverän inszenierten Feuerwerk von Einfällen sorgte der „Nebenerwerbsautor“ auch immer wieder dafür, dass sein Publikum aktiv mit einbezogen wurde, etwa beim Erraten der Urheberschaft berühmter Romananfänge oder dem Verlesen vernichtender Rezensionen zu äußerst erfolgreichen Büchern. Zwei Stunden vergingen derart unterhaltsam wie im Flug.

Seit 2015 arbeitet Benjamin Cors an seinen Normandie-Krimis. Seine markanten Titelbegriffe wie „Strandgut“, „Küstenstrich“, „Gezeitenspiel“, „Leuchtfeuer“, „Sturmwand“ und zuletzt „Schattenland“ fanden sich in schöner Regelmäßigkeit auf den Bestsellerlisten wieder. Am Schluss stand für die Anwesenden die gute Nachricht von der Fortsetzung der so erfolgreichen Reihe: Nicolas Guerlain ermittelt weiter, und es wird einen siebten Band geben. Im Frühjahr 2023 soll „Flammenmeer“ vom Dtv-Verlag veröffentlicht werden. Der Personenschützer, der in dem beschaulichen Küstenstädtchen Barfleur eigentlich endlich einmal Urlaub machen wollte, muss feststellen, dass an der felsigen Küste des Cotentin nicht nur die berühmten Muscheln angesichts des Klimawandels spurlos verschwunden sind, sondern darüber hinaus ein brutaler Mörder sein Unwesen treibt. Natürlich gab es auch eine Kostprobe von diesem Titel.

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte ILF-Sprecher Jürgen Bost dem Autor und dem Lesepublikum für diesen überaus gelungenen Leseabend und kündigte noch die letzte Literaturbegegnung des Jahres an: Den Schlusspunkt zum Lesungsjahr 2022 wird am Mittwoch, 14. Dezember, der in St. Ingbert lebende Politikwissenschaftler Adolf Kimmel setzen. Er hat die erste deutschsprachige Biografie über Francois Mitterand verfasst und zeichnet darin in klaren Konturen das Porträt eines Politikers, der ebenso undurchschaubar und wandlungsfähig, wie als Persönlichkeit umstritten war und deshalb auch als Sphinx bezeichnet wurde. Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr.

Der Eintritt ist frei. Anmeldungen bei der Stadtbücherei St. Ingbert unter Tel. (0 68 94) 9 22 57 11 oder stadtbücherei@st-ingbert.de sind ab sofort möglich.

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