Kirchenvertreter durften nicht ins Kloster

Bliesmengen-Bolchen. Das letzte Treffen zwischen dem Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde Bliesmengen-Bolchen und den Mönchen des Klosters Gräfinthal endete in einem Eklat. Die Kirchenvertreter, die mit den Mönchen über die anstehende Sanierung der Kapelle reden wollten und sich auf einen Ortstermin eingestellt hatten, durften nicht hinein

Bliesmengen-Bolchen. Das letzte Treffen zwischen dem Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde Bliesmengen-Bolchen und den Mönchen des Klosters Gräfinthal endete in einem Eklat. Die Kirchenvertreter, die mit den Mönchen über die anstehende Sanierung der Kapelle reden wollten und sich auf einen Ortstermin eingestellt hatten, durften nicht hinein. "Der Anwalt der Mönche sagte uns, dass die Mönche von ihrem Hausrecht gebraucht machen würden und den Zugang zum Kloster verweigern", erzählte Verwaltungsratsmitglied Bernhard Faas, zugleich Kämmerer der Gemeinde Mandelbachtal. Dabei würde offensichtlich verkannt, um was es ginge. Die Bauarbeiten an der Kapelle seien von der Zustimmung des Verwaltungsrats der Kirchengemeinde abhängig, da die Wiese vor der Kapelle Kircheneigentum sei. Man sei seitens der Kirche kooperationsbereit, wundere sich aber über das plötzlich ausgesprochene Hausverbot, das beispiellos sei.Rechtsanwalt Dominik Jager vertritt die Mönche und hat das Hausverbot im Namen der Mönche ausgesprochen. Das gibt er auf telefonische Nachfrage der SZ zu, meint aber auch: "Warum muss das die Zeitung interessieren? Ich habe keine Vollmacht, mit Ihnen darüber zu sprechen." Die Motive der Mönche für das Hausverbot kenne er nicht.

Vorfinanzierter Zuschuss

Faas äußerte am Rande der Entlassungsfeier für Bürgermeister Herbert Keßler Bedenken, dass die Sanierung der Kapelle umgesetzt werden könne.

Auch der zugesagte sechsstellige Bundeszuschuss bringe nicht den erwarteten Startschuss. "Der Zuschuss muss vorfinanziert werden, ich weiß nicht, wie das gehen soll", sagte Faas. "Ich habe ernste Zweifel, dass die Kapelle wirklich saniert wird", so Faas.

Jüngst hatte auch Saarlands oberster Denkmalpfleger, Josef Baulig, Bedenken in unserer Zeitung geäußert. Die Mönche in Gräfinthal, so Baulig, würden ihrer Verantwortung als Bauherren nicht gerecht und würden oft die Architekten wechseln und die Baupläne ändern. Auch Baulig monierte, dass in seiner Behörde nie ein konkreter Finanzierungsplan vorgelegt worden sei. bub

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