Gute Nachrichten haben die Benediktiner-Mönche im Kloster Gräfinthal im Blick auf die seit Jahren ausstehende Sanierung der Klosterkapelle und die Zukunft ihres Priorates. Nach Streitigkeiten mit der Kirchengemeinde Bliesmengen-Bolchen, die den Mönchen nach einer Erbschaft weitere Teile des Klostergeländes mit einem langfristigen Erbbaurechtsvertrag überlassen hatte (wir berichteten), soll es jetzt mit der Sanierung der wegen Baufälligkeit geschlossenen Kapelle tatsächlich weitergehen. Der Großteil der Kosten von rund 500 000 Euro wird über einen Bundeszuschuss in Höhe von rund 400 000 Euro finanziert, für den der saarpfälzische Bundestagsabgeordnete Alexander Funk den Weg bereitet hatte. Der Eigenanteil des Ordens wird zu einem wesentlichen Teil vom Bistum Speyer finanziert. Wie Bruder Petrus und Mario Lisé, ein Berater der Mönche, im Gespräch mit unserer Zeitung mitteilten, werden derzeit die Ausschreibungen für die Sanierungsarbeiten vorbereitet. Nach den Sommerferien könnten die ersten Baumaßnahmen beginnen.

Auch für die angespannte personelle Situation des Ordens in Gräfinthal bahnt sich eine Lösung an. Derzeit sind die Mönche zu dritt. Der betagte Prior ist nach einem Sturz pflegebedürftig. Nach jahrelangen vergeblichen Versuchen, Nachwuchs für das Priorat zu finden, hat sich der Gräfinthaler Konvent Anfang Mai der Benediktiner-Abtei Monte Oliveto bei Siena angeschlossen. Jetzt sei man zuversichtlich, aus der Toscana personelle Unterstützung zu bekommen, so Bruder Petrus. Anfang des Monats war der General-Abt von Monte Oliveto, Diego Rosa OSB, erstmals zu Besuch in Gräfinthal. Nachdem er sich vor Ort ein Bild von der neuen Niederlassung gemacht hatte, reiste er weiter nach Speyer zu Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Dort bedankte er sich für die finanzielle Unterstützung der Diözese bei der Sanierung der Kapelle. Zudem besuchte Diego Rosa im Dom das Grab des Kaisers Rudolf von Habsburg. Der hatte den späteren Gründer des Klosters Monte Oliveto, Giovanni Tolomei, im 103. Jahrhundert zum Reichsritter erhoben.

Der Anschluss an das Kloster Monte Oliveto ist für die Gräfinthaler Mönche im Übrigen mit einem Farben-Wechsel verbunden. Trugen sie vorher schwarze Ordenskleidung, so gehen sie jetzt ganz in weiß.