Jazzfestival kehrt zurück in St. Ingberter Stadthalle

St Ingbert · Kostengünstiger musste es werden, das St. Ingberter Jazzfestival. Deshalb kehrt es aus den eindrucksvollen Alte-Schmelz-Gebäuden in die Stadthalle zurück. Und auf der Bühne spielt skandinavischer Jazz diesmal keine Rolle.

 „The Grandmother Of Invention“ sind beim Jazzfestival dabei. Frank-Zappa-Fans werden das gerne hören. Napoleon Murphy Brock etwa (Bildmitte) arbeitete zehn Jahre mit Zappa. Foto: Homepage

„The Grandmother Of Invention“ sind beim Jazzfestival dabei. Frank-Zappa-Fans werden das gerne hören. Napoleon Murphy Brock etwa (Bildmitte) arbeitete zehn Jahre mit Zappa. Foto: Homepage

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Das Jazzfestival kehrt also wieder zurück in die Stadthalle. Unter ästhetischen Gesichtspunkten nicht gerade eine Verbesserung, ist doch das Ambiente der Industriekathedrale und des Eventhauses auf der Alten Schmelz - Austragungsort der jüngeren Festival-Vergangenheit - kaum zu schlagen. St. Ingberts Oberbürgermeister Hans Wagner will den Umzug an die alte Spielstätte denn auch gar nicht erst schönreden. Man habe "der Not gehorcht", erläutert er, stand das Kulturereignis doch auf der Kippe, nachdem in den vergangenen Jahren die Kosten massiv nach oben gegangen waren. Dennoch will er in dem Um- keinen Rückzug sehen. Das Programm könne sich sehen lassen, persönlich sei er neugierig auf die Künstler, sagt der Verwaltungschef wohlwollend. Kein Jahr ist es her, dass Wagner in der Debatte um die Finanzierbarkeit der St. Ingberter Großveranstaltung noch ein eher distanziertes Verhältnis zum Jazz erkennen ließ. Jetzt lobt er seine Kulturmitarbeiter, die das Programm auf die Beine gestellt haben - "kostensparend", wie der Rathauschef betont.

160 000 Euro gibt die Stadt als Zuschuss für dieses und das nächste Jahr zusammen - soviel hatte die 2012er Auflage alleine gekostet. Allen Schwierigkeiten zum Trotz: die 27. Auflage des "Internationalen Jazzfestivals St. Ingbert" steht vor der Tür. Das Programm hat das Rathaus gestern bei einer Pressekonferenz vorgestellt.

Mit weniger Geld ein gutes Programm bieten, das hält auch Marika Flierl für möglich. Die Chefin des Geschäftsbereichs Kultur, Bildung und Familie sprach von einem "spannenden Festival", das den St. Ingbertern und den Gästen bevorstehe.

Los geht es am Donnerstag, 25. April. Neben dem Trio Krassport ist es dem Kulturamt gelungen, alte Wegbegleiter von Frank Zappa, "The Grandmothers Of Invention", zu engagieren. Nach zwei weiteren Festivaltagen beschließt kein Geringerer als Al Di Meola am Sonntag, 28. April, den Reigen. Im Jahr eins nach Festivalleiter Peter Kleiß sind die Fäden beim Kulturamt der Stadt zusammengelaufen. Dessen Mitarbeiter Stefan Folz sagt zum Programm, man habe bewusst einen Schnitt gemacht und weniger auf skandinavische Künstler gesetzt: "Um Erfolg beim Publikum zu haben, müssen wir uns breiter aufstellen." Der Erfolg wird nötig sein. Der Umzug macht das Festival billiger, aber die Stadthalle voll zu bekommen, ist mühsamer, als dies im kleinen Eventhaus der Fall war.

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