"Zurück zu den Wurzeln" bedeutet, so Kulturamtsleiterin Marika Flierl, beim 27. Internationalen Jazz-Festival St. Ingbert "Experience": raus aus der akustisch ohnehin nie überzeugenden Mechanischen Werkstatt und zurück in die Stadthalle. Von dort starten zwischen dem 25. und 28. April "Reisen in unterschiedliche Länder", sagt Flierl weiter: nach Deutschland, Osteuropa und die USA. Jedoch nicht mehr in die "Nordländer", ergänzt Kulturamtsmitarbeiter Stefan Folz. Mit dem Rückzug von Festivalleiter Peter Kleiß, der eine Vorliebe für Jazz aus Nordeuropa pflegt, hat sich auch das Programm geändert. In Frankfurt könne man, so Folz, "mit einem Nischenprogramm Hallen füllen, nur im Saarland leider nicht. Hier müssen wir uns breiter aufstellen." Darum setzt man auf Themen und beginnt mit "Musikalischen Legenden", wofür sich die Nachwuchskräfte von Krassport Gustav Holsts Symphonischem Werk "Die Planeten" annehmen sowie auf die Grandmothers of Invention, denen drei Musiker aus Frank Zappas legendärer Begleitband angehören.

Der zweite Tag steht im Zeichen der Frauen mit der Saxophonistin Grace Kelly und den vier "Jazz Ladies" um Schlagzeuger Charlie Antolini. Der Tag Drei bietet eine "Gypsy Jazz Gala" mit dem Roby Lakatos Sextett & Freunden. Den Abschluss bilden die "Jazz Classics" mit dem Duo Marc Copland & John Abercrombie und Al Di Meolas World Sinfonia.

"Kostensparend und zielführend" habe man das Festival vorbereitet, erklärt Oberbürgermeister Hans Wagner vor dem Hintergrund des 2012 benötigten Zuschusses von 160 000 Euro. Den wollte, so der Oberbürgermeister, der Stadtrat "kostenmäßig nicht mehr ganz so mitgetragen", weswegen der Plan aufkam, das Festival nur alle zwei Jahre zu veranstalten (wir haben berichtet). Es findet jedoch weiterhin jährlich statt, allerdings schießt die Stadt für dieses und das nächste Festival insgesamt 160 000 Euro zu. Zudem erhält das Festival Sponsorengelder von 14 000 Euro.

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