Im Saarland sind Gigaliner kein Thema

Saarbrücken · Dass man im Saarland keine Riesen-Lkw auf den Straßen sieht, hat einen einfachen Grund: Sie sind hierzulande verboten. Ex-Ministerin Peter hatte sich gegen einen Test zur Wehr gesetzt.

Seit Anfang 2012 sind Gigaliner auf deutschen Straßen unterwegs - allerdings nicht in allen Bundesländern und zunächst nur testweise. Fünf Jahre lang soll in einem Feldversuch ausprobiert werden, was die Riesen-Lkw wirklich taugen. Das Saarland und Rheinland-Pfalz waren nicht bereit, an dem Test teilzunehmen. Die damalige saarländische Verkehrsministerin Simone Peter hatte von einem "heiklen Experiment" gesprochen. "Die Lang-Lkw lösen die Verkehrsprobleme nicht, sondern sie erfordern zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur und sind ein Sicherheitsrisiko", so die Meinung der Grünen-Politikerin.

Peters Nachfolger im Amt, Heiko Maas (SPD), teilte gestern auf SZ-Anfrage mit, dass derzeit für das Saarland keine Veranlassung bestehe, an dem Feldversuch teilzunehmen. Denn über Kosten etwa durch die zusätzliche Belastung der Infrastruktur oder über die Auswirkungen die Riesenlaster auf die Verkehrssicherheit lägen noch keine neuen Informationen vor. Allerdings sei man auf die Ergebnisse des Feldversuchs "gespannt", erklärte Maas. Danach müsse man die Vor- und Nachteile anhand von dann wissenschaftlich ermittelten belastbaren Daten abwägen.

Nach Auskunft von Claus-Thomas Bodamer, Geschäftsführer im Landesverband Verkehrsgewerbe, hält sich die Begeisterung der Spediteure in Sachen Gigaliner ohnehin in Grenzen. Sie seien relativ teuer aufgrund von Zusatztechnik, dazu käme das Problem mit den begrenzten Strecken, auch würden sich die Riesen-Lkw nur für sehr leichte Güter wie Zwieback oder Papiertaschentücher eignen, da sonst fix das Maximalgewicht überschritten werde.

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