Fragezeichen hinter dem Bürgerhaus

Rohrbach · An zwei Stellen hapert aus Sicht der Rohrbacher Ortsratsmitglieder der Haushaltsentwurf für ihren Stadtteil. Zum einen ist offen, wie hoch die bestehenden Haushaltsreste sind. Zum anderen erschien dem Gremium das Geld nicht ausreichend, das für den weiteren Umbau des Bürgerhauses vorgesehen ist.

 Verzögerungen beim Umbau im Bürgerhaus sind ein Haupt-Kritikpunkt des Rohrbacher Ortsrates. Foto: Manfred Schetting

Verzögerungen beim Umbau im Bürgerhaus sind ein Haupt-Kritikpunkt des Rohrbacher Ortsrates. Foto: Manfred Schetting

Foto: Manfred Schetting

Die Mitglieder des Rohrbacher Ortsrates haben den von der Verwaltung für ihren Stadtteil vorgelegten Vorschlag zum Doppelhaushalt 2015/2016 einstimmig abgelehnt. Auf die Ablehnung verständigten sich die Ortsräte in einer Sitzung am Montagabend. Wegen der Beratung zum Haushalt fand diese ausnahmsweise im Rathaus in der Innenstadt statt, anwesend waren dabei auch Fachbereichsleiter der Stadt St. Ingbert. Zwar orientierte sich der Vorschlag an den Wünschen der Ortsratsmitglieder. Entscheiden muss nun letztendlich der Stadtrat, wie die Haushaltsmittel eingesetzt werden. Vor allem zwei Punkte ließen die Räte eher ratlos zurück.

Für etwas Verwirrung sorgten die Reste aus dem noch laufenden Haushalt, die auf der Wunschliste des Ortsrates noch oberste Priorität hatten. Die Höhe der Reste konnte aber nicht genau beziffert werden. Zwar beruhigte der zuständige Fachbereichsleiter Bruno Rebmann: "Es ist kein Cent verloren". Doch entspannen konnten sich die Räte dadurch nicht und Ortsvorsteher Roland Weber stellte fest: "Wir haben einfach keine aktuelle Liste".

Was den Rohrbacher Räten neben den Haushaltsresten noch am Herzen liegt, ist die noch immer laufende Umgestaltung des Bürgerhauses. Die von der Verwaltung veranschlagte Summe für den Doppelhaushalt beläuft sich dabei auf 165 000 Euro. Damit soll unter anderem das zweite Obergeschoss zur Nutzung für Vereine wie den Heimatfreunden ausgebaut werden. Jörg Schuh, Fraktionsvorsitzender der CDU im Ortsrat, bezweifelte, dass diese Summe ausreichend sei. Sein SPD-Pendant Herdis Behmann gab ihm recht: "Wir sehen die Vorlage ebenfalls zwiespältig." Zudem befürchtete sie, der Umbau werde sich noch weiter hinziehen. Auch Nico Weber (Familien-Partei) hegte Zweifel: "165 000 Euro. Reicht das?"

Ortsvorsteher Roland Weber setzte noch zu einer Rede an, in der er darlegte, dass sich die Rohrbacher mitunter etwas zurückgestellt fühlten. Beispielhaft nannte er die sich scheinbar ewig hinziehende Historie des Bürgerhauses. Bereits in den 80ern habe es erste Pläne gegeben, 1995 schließlich habe der ehemalige IX-Markt dichtgemacht, 2000 erwarb die Stadt das Gebäude, 2009 gab es erste Arbeiten. Nun, Ende 2014, sei der Umbau immer noch am Laufen. Wann der Umzug der Heimatfreunde über die Bühne gehen soll, sei ebenfalls noch immer ungewiss. Das Archiv des Vereins ist derzeit noch bei den Stadtwerken untergebracht, doch wenn deren Neubau vollendet ist, müssen die Heimatfreunde weichen.

Zum Schluss sprach sich Roland Weber noch für eine bessere Kommunikation zwischen Verwaltung und Ortsrat beziehungsweise Ortsvorsteher aus. Bei Bauarbeiten beispielsweise könne man ihn doch etwa kurz anmailen, um ihn auf dem neuesten Stand zu halten. "Schließlich", so der Ortsvorsteher, "sind wir es, die mit den Menschen vor Ort zu tun haben".

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