Figurativ – in vielen Variationen

Rohrbach · Am vergangenen Sonntag fand in Rohrbach in den Räumen des Bürgerservice die Vernissage zur Ausstellung „Figurativ!“ statt. Zu sehen sind Kois von Mo Fontaine, Betonskulpturen von Beate Haltern und Bilder der Keramikerin Doris Tabillion.

 Werke (v. links) von Mo Fontaine, Beate Haltern und Doris Tabillion sind noch bis zum 23. November im Rohrbacher Bürgerhaus zu sehen. Fotos: Brigitte Quack

Werke (v. links) von Mo Fontaine, Beate Haltern und Doris Tabillion sind noch bis zum 23. November im Rohrbacher Bürgerhaus zu sehen. Fotos: Brigitte Quack

Eine Kunstausstellung in den Räumen des Bürgerservice in Rohrbach - kurz BüRo genannt - zu zeigen, ist keine schlechte Idee. Denn auf diesem Wege kann man auch Leute erreichen, die sonst eher selten oder gar nicht mit Kunst in Kontakt kommen. Die können sich nun wie alle anderen Besucher die Werke dreier St. Ingberter Künstlerinnen ansehen, die hier gemeinsam unter dem Titel "Figurativ!" ausstellen. Und sich dabei davon überzeugen, dass die Kunst durchaus in der Lage ist, Farbe in triste Novembertage zu bringen. So freuten sich auch die vielen Gäste der Vernissage am vergangenen Sonntag über die farbstarken Werke von Mo Fontaine und Doris Tabillion sowie über die Plastiken von Beate Haltern.

Auf rotem, dunkelblauem und goldschimmernden Gründen hat Mo Fontaine ihre Kois aus der Serie "Koimania" in Szene gesetzt. Sie leuchten als lebendig wirkende Stillleben in unterschiedlichen Farbkombinationen. Wie die skurrilen Puppenbilder belegen sie, dass hier eine hintergründig nachdenkliche Künstlerin am Werk ist, die ihr Handwerk bestens versteht. Denn die Absolventin der Essener Folkwang-Hochschule malt detailgenau in ausgefeilten Mischtechniken. Da sie ihre Motive an kompositionell wohl durchdachten Bildstellen arrangiert, kommen sie einprägsam und ausdrucksstark zur Geltung.

Auch Beate Haltern muss ihre formschönen Betonskulpturen genau planen. Denn bevor die studierte Grafik-Designerin ans Werk geht, ist ein Metallgerüst zu fertigen, das den Kern der späteren Plastik bildet. Erst dann kann die Betreiberin des St. Ingberter "betoncafé" diese Torsi, die Köpfe und die abstrakten Formgebilde aus dem ungewöhnlichen Werkstoff kreieren. So entstehen unter ihren Händen solch beeindruckende Werke wie sie derzeit im BüRo zu sehen sind. Platziert wurden sie unter einem dreiteiligen Bild, das eher als Skulptur auf Leinwand denn als Gemälde zu verstehen ist.

Doris Tabillion ist die Dritte im Bunde der Ausstellenden und eine bekannte St. Ingberter Keramikerin, die seit 20 Jahren schon erfolgreich Töpferkurse leitet und sich 2005 auch der Malerei zuwandte. Sie liebt es, mit starken Farben zu spielen und verknüpft damit stets Emotionen, die zum Nachfühlen einladen. Ob sie ihre Bilder in kubistischer Manier gestaltet, als impressionistische Landschaft oder als abstrakte Farbräume - immer fungiert die Farbe als wichtigster Ausdrucksträger. So ist eine schöne, vielgestaltige Ausstellung zustande gekommen, die einen Besuch allemal wert ist.

"Figurativ!" - Mo Fontaine, Beate Haltern, Doris Tabillion. Bis 23. November, donnerstags, 15 bis 18 Uhr, sonntags, 11 bis 16 Uhr.

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