Es gab saitenweise Mozart

St Ingbert · „Wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander spielen sie Mozart“ war das Motto am Sonntagabend im St. Ingberter Pumpenhaus. Das Zupforchester '78 präsentierte die kleine Abendmusik.

 Das Zupforchester '78 spielte trotz Hochsommerwetter vor vollem Saal. Foto: Cornelia Jung

Das Zupforchester '78 spielte trotz Hochsommerwetter vor vollem Saal. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Das Zupforchester ´'78 lud am Sonntagabend zu einer kleinen Abendmusik unter dem Motto "Saitenweise Mozart" ins St. Ingberter Pumpenhaus ein und hatte damit scheinbar eine musikalische Nische entdeckt. Denn trotz Temperaturen nahe der 30 Grad-Marke und jeder Menge Festen im Umkreis waren die Stuhlreihen im historischen Gebäude voller interessierter Zuhörer, was Sandra Derschang, die an diesem Abend die Leitung hatte, ganz besonders freute.

"Wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander spielen sie Mozart", so das Motto des Abends vom Philosophen Isaiah Berlin, der damit auf die Leichtigkeit in der Musik des österreichischen Musikers anspielte. Mozart hat man schon auf viele Art und Weisen gehört, als Oper, klassisches Konzert oder wie vor Kurzem in St. Ingbert seine sängerlose "Zauberflöte" oder dasselbe Stück von Kindern der Kita St. Josef als kleines Schauspiel mit unterlegter Musik.

Aber wohl kaum ein Instrument unterstreicht Mozarts verspielte Musik so wie eine Aufführung seiner Stücke mit Zither, Harfe oder auch Gitarre. Saitenweise Musikgenuss eben, den es mit dieser speziellen Darbietung gab. Und als sei das nicht schon Grund genug, sich auf einen beschwingten Tageausklang zu freuen, gab Günter Weiland mit Rezitationen, Zeitgenössischem und Anekdoten aus Mozarts Biografie der Musik einen zusätzlichen Rahmen. Rund 130 Menuette, der Modetanz des 18. Jahrhunderts, liegen laut Köchelverzeichnis von Wolfgang Amadeus Mozart vor, von denen sechs präsentiert wurden. Das war Musik, wie geschaffen für einen Spät-Frühlingsabend.

"Schön ist das", so eine Besucherin in der Pause zu ihrem Mann, "das ist mal was ganz anderes." Auch die weit angereisten Zuhörer aus Arizona lauschten versonnen den zarten Klängen. Zwischendurch gab es vom Rezitator immer mal wieder ein "Hoch" auf das an diesem Tag dominierende Instrument, "oh du meine Zither". "In der Musik hat Gott den Menschen die Erinnerung an das verlorene Paradies hinterlassen", so Hildegard von Bingen. Und einige hundert Jahre später sagte Mozart: "Musik darf das Ohr nie beleidigen, sondern muss vergnügen."

In diesem Sinne erlebten die zahlreichen Zuhörer eine vergnügliche Musik, die wie für Engel gemacht schien. Und mit dem Medley "Nachtbild Türkisch-Bayrisch" aus Melodien von Kleiner Nachtmusik und Zauberflöte wurden die Gäste nach eineinhalb Stunden beschwingt "entlassen".

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