Energie sparen spart Kosten

Der Strompreis geht hoch und der allgemeine Zorn über die teure Energiewende wächst. Der böse grüne Strom belastet den Verbraucher, während der gute konventionelle - etwa der atomare - im neuerdings ökologiebegeisterten Deutschland in Misskredit geraten ist

Der Strompreis geht hoch und der allgemeine Zorn über die teure Energiewende wächst. Der böse grüne Strom belastet den Verbraucher, während der gute konventionelle - etwa der atomare - im neuerdings ökologiebegeisterten Deutschland in Misskredit geraten ist. So zumindest lassen sich manche in den Medien transportierte Stimmen und Stimmungen verkürzen, die in der Energiewende keinen Nutzen entdecken oder um den eigenen Profit fürchten. Dass atomare Technologie-Entwicklung oder Fragen der Endlagerung gar nicht in den Strompreis einflossen und -fließen, fällt in der Debatte gerne unter den Tisch. Das zahlte Vater Staat aus anderen Töpfen, es durfte dem Verbraucher vordergründig egal sein. Nun macht der Strompreis wieder einen Satz nach oben und der Durchschnittsfamilie wird gerne mal eine Teuerung von weit über 100 Euro im Jahr als Schreckensszenario aufgetischt. Genau hinhören sollte der Bürger dabei schon. Die Jahresverbrauchszahlen einer Otto-Normalverbraucher-Familie variieren bei den Rechenmodellen gerne mal zwischen 3500 und 4500 Kilowattstunden. Ganz klar: bei solchen Differenzen ist Musik drin und lässt sich Panik schüren. Die St. Ingberter Stadtwerke sprechen von einem moderaten Anstieg ab 1. Januar in ihrer Preisgestaltung. Um dem Kunden zu dienen, wollten sie dem Verbraucher nicht die ganze Belastung aus Steuern/Abgaben/Umlagen und so weiter aufbürden. Das ist löblich. Viel löblicher ist aber etwas anderes: Die Bonuszahlungen, die sie für stromsparende Geräte anbieten. Denn dort liegt der Schlüssel zur Geldbeutel verträglichen Jahresabschlussrechnung. Tatsächlich muss eine vierköpfige Familie nämlich nicht gottgegeben 3500 Kilowattstunden Strom im Jahr verbrauchen. Es gibt sogar Familien, die mit 2000 bis 2500 Kilowattstunden auskommen (und sowohl Kühlschrank besitzen wie auch elektrische Glühlampen). Da passt es gut, dass die Verbraucherzentrale angekündigt hat, ihre Energieberatungen auszuweiten. Weniger Strom verbrauchen (am besten auch in der Industrie) - das ist der richtige Ansatz für eine gelungene Energiewende.

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