"Karl, das hast du gut gemacht"

Rohrbach. Das Rohrbacher Jugendheim platzte aus allen Nähten. 200 Besucher drängten sich hinein, gekommen waren sie wegen eines Mannes, wegen eines Buches: Der Rohrbacher Heimathistoriker Karl Abel hat seinen Plan nämlich in die Tat umgesetzt und einen Teil der Geschichten und Anekdoten, die er auf seiner Internetseite www.rohrbach-nostalgie

 Auf so ein Buch wie "Rohrbach Nostalgie" hat Christa Backes lange gewartet. Autor Karl Abel ist von dem Erfolg seines Erstlingswerks sehr angetan. Foto: Oliver Bergmann

Auf so ein Buch wie "Rohrbach Nostalgie" hat Christa Backes lange gewartet. Autor Karl Abel ist von dem Erfolg seines Erstlingswerks sehr angetan. Foto: Oliver Bergmann

Rohrbach. Das Rohrbacher Jugendheim platzte aus allen Nähten. 200 Besucher drängten sich hinein, gekommen waren sie wegen eines Mannes, wegen eines Buches: Der Rohrbacher Heimathistoriker Karl Abel hat seinen Plan nämlich in die Tat umgesetzt und einen Teil der Geschichten und Anekdoten, die er auf seiner Internetseite www.rohrbach-nostalgie.de veröffentlicht, nun auch unter demselben Titel in Buchform herausgebracht.

"Vor allem viele Ältere, für die meine Seite bestimmt interessant wäre, kommen ja gar nicht ins Internet", hatte Abel sich gedacht und damit goldrichtig gelegen. Doch dafür musste der 64-Jährige zunächst tief in die Tasche greifen. Einige Sponsoren, darunter auch "de Brigge Peter", also Oswald Gehring, der frühere Bauereidirektor, unterstützten den Plan. 750 Exemplare entstanden - als eines der letzten Bücher ging Abels Erstlingswerk in der inzwischen insolventen Westpfälzischen Verlagsdruckerei in Druck. Und dann das: Innerhalb eines Monats wurden fast alle Bücher verkauft.

Wochenlang drehte sich Abels Alltag nur um sein Werk. Jetzt, da es erschienen ist, sollten doch wieder andere Dinge in den Vordergrund rücken. Doch sobald Karl Abel auf die Straße geht, gibt es kein anderes Thema mehr. "Ich war begeistert, wunderbar. Karl, das hast du gut gemacht", sagt die Saarbrückerin Christa Backes, die zufällig in ihrer alten Rohrbacher Heimat unterwegs war und Abel dabei natürlich über den Weg lief. Einen Augenblick später sind die beiden schon in der Rohrbacher Nostalgie versunken - so, wie es vielen anderen Glücklichen ging, die sich ihr Exemplar sichern konnten.

Die verbliebenen 140 Bücher werden an diesem Wochenende auf dem Rohrbacher Weihnachtsmarkt am Stand der Heimatfreunde verkauft. Ob es eine zweite Auflage geben wird, ist ungewiss. Nur wenn ein großer Sponsor um die Ecke kommt und die Druckkosten übernimmt, könnte kurzfristig nachgelegt werden.

18 Geschichten, garniert mit 450 Fotos, finden auf 136 Seiten Platz - geplant waren 124 Seiten. Es hätten noch mehr sein können. Denn wer Karl Abels Internet-Auftritt kennt, weiß, dass der 64-Jährige sein Pulver längst noch nicht verschossen hat. Die Eislegende Friedrich Leiner oder die Fahrt der Fußballer des SV Rohrbach im Jahr 1948, die eigentlich zu einem Auswärtsspiel nach Herbitzheim führen sollte, dann aber nach einem Unfall bei Breitfurt in der Blies für 20 Menschen tödlich endete, haben ihren Platz im ersten Band gefunden

"Ein zweiter Teil kommt auf jeden Fall, aber der ist erst für das nächste Jahr geplant", kündigt Abel an - auch auf die Gefahr hin, dass er sich in Rohrbach dann nirgendwo mehr aufhalten kann, ohne an jeder Bordsteinkante auf sein Buch angesprochen zu werden.

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