Elektro-Kipplaster ist optimal

St Ingbert · St. Ingberts städtischer Fuhrpark hat einen Neuzugang. Der elektrisch betriebene Kleinlaster hat nach einigen Tagen bereits voll überzeugt.

Der städtische Fuhrpark in St. Ingbert hat einen Neuzugang und es ist wieder ein Elektrofahrzeug. Der kleine Pritschenwagen von der Firma Piaggio wurde von einem Spezialbetrieb für den kommunalen Bedarf umgerüstet und hat seine Garage auf dem Bauhof. Mit dem kleinen orangenen Auto, das rund 30 000 Euro kostete, werden Wartungs- und Reinigungsarbeiten an St. Ingberts Bushaltestellen durchgeführt und die dort befindlichen Papierkörbe entleert. Das "E-Mobil" ersetzt einen Erdgas-Kombi , einen Opel Combo, der ein wirtschaftlicher Totalschaden war. Michael Treichel, beim Bauhof für die Werkstatt zuständig, erzählte beim offiziellen Übergabetermin, bei dem der Tacho des Umweltfreundlichen nach rund vier Wochen Betrieb bereits 333 Kilometer anzeigte, von den bisherigen Erfahrungen. In den Fahrzeugpapieren werde von rund 60 bis 80 Kilometern Reichweite nach einem sechs bis acht Stunden dauernden Ladevorgang ausgegangen. "Wir kommen da aber deutlich drüber." Von 100 Kilometern mit einer "Elektro-Füllung" ist die Rede.

Ursprünglich sei das Auto ein normaler Diesel gewesen, bei dem die Elektrotechnik entfernt und durch mehrere normale Autobatterien ersetzt wurde.

Oberbürgermeister Hans Wagner hatte kleine Startschwierigkeiten, funktioniert sein Renault Zoe doch etwas anders, denn der Piaggio fährt mit einem konventionellen Getriebe mit Kupplung und Schaltung.

Wagner drehte eine Runde auf dem Bauhof und betätigte auch die Ladefläche des Mini-Kippers. "Er funktioniert, ist emissions- und geräuschlos und das ist eine gute Sache. Der wäre auch gut auf Friedhöfen einsetzbar, weil er schmal und vor allem leise ist", so der OB, der lediglich die beengte Situation für den Fahrer gewöhnungsbedürftig fand. "Der ist von kleinen Italienern für kleine Leute gemacht", sagte Treichel keinesfalls abschätzig. Er wie auch sein Kollege, der das Auto regelmäßig fährt, sind überzeugt von dem Kleinen. "Unser Fahrer war sehr skeptisch, aber selbst er ist jetzt begeistert", so der Werkstattleiter. Außerdem arbeite man mit ihm anders und sei nun effektiver, denn die größere Ladefläche erlaube es, den Bauhof nur einmal zum Abladen des eingesammelten Mülls anzufahren, wo vorher bis zu acht Einzelfahrten nötig waren. Der umweltfreundliche Piaggio hat eine Höchstgeschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde und hat mittwochs und freitags seine "freien Tage". Auch wenn der Kleine für den Otto-Normal-Autofahrer wohl nicht der große "Brüller" ist, für den Einsatz in der Biosphärenstadt St. Ingbert ist er erste Wahl und bestens für die von ihm vorgesehene Arbeit geeignet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort