Der Frühling begeistert ihn täglich aufs Neue

St. Ingbert. Manfred Kelleter ist glücklich, denn der Frühling ist da. "Das Frühjahr und der Herbst, die machen mich an. Täglich bin ich draußen, denn die Natur ist für mich das Entscheidende. Jetzt habe ich eine Phase, da komme ich vom Schreiben gar nicht mehr los. Eigentlich schwebe ich im Wald derzeit mehr als das ich gehe

 Manfred Kelleter mit seinem neuen Buch. Foto: Cornelia Jung

Manfred Kelleter mit seinem neuen Buch. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. Manfred Kelleter ist glücklich, denn der Frühling ist da. "Das Frühjahr und der Herbst, die machen mich an. Täglich bin ich draußen, denn die Natur ist für mich das Entscheidende. Jetzt habe ich eine Phase, da komme ich vom Schreiben gar nicht mehr los. Eigentlich schwebe ich im Wald derzeit mehr als das ich gehe. Wenn ich in der Natur unterwegs bin, dann fängt's bei mir an zu flattern", sprudelt es aus dem Künstler heraus. Ob Fotografien, Malereien oder Gedichte und Geschichten in Mundart und Hochdeutsch.Die Ideen scheinen ihm nur so zuzufliegen. Seine eigentliche Domäne ist die bildende Kunst, was man angesichts seiner vielen, zum großen Teil noch nicht veröffentlichten Kunstwerke, die sich zu Hause stapeln, schnell bemerkt. Doch nun hat den St. Ingberter die Schreibwut gepackt. Allein in den vergangenen drei Jahren entstanden rund 1000 Gedichte, die nicht nur von der Natur vor der Haustür handeln. "Mich interessieren auch kommunale und sozialkritische Dinge", wie ein aktuelles Gedicht zur Schließung der Drogeriemarktkette Schlecker beweist. Doch "am liebscht" ist er draußen, wobei es ihm das Ruhbachtal und der Bliesgau besonders angetan haben. "Immer habe ich ein paar Zettelchen dabei, damit mir die Formulierungen nicht entschwinden, denn die kommen nur einmal. Die Empfindungen wecken in mir die Sprache. Ich versuche sie dann so treffend und kurz wie möglich auszudrücken", beschreibt der 77-Jährige seine Arbeitsweise.

Es ist also nur konsequent, dass sein Freund Albrecht Zutter vom Wassermann-Verlag auf ihn zukam und ihn animierte, ein Buch daraus zu machen. "Auch für mich war die Zeit reif, ich hatte genug Gedichte", so Kelleter. Und nun liegt das Bändchen vor und vereint Mundartgedichte- und geschichten, die mit Kelleters erster Leidenschaft, der "gemalten" Kunst gespickt sind. Es ist ein Liebhaberstück, dass in 250 Exemplaren erschienen ist und den passenden Titel "Luschd off Läwe" trägt. "Es ist ein schönes Buch geworden, obwohl ich es gern gemixt mit Hochdeutsch gehabt hätte, aber Albrecht hat auf Mundart bestanden", ist Kelleter mit dem Ergebnis nun doch hochzufrieden. Auch die Auswahl des Titelbilds war keine große Sache. Aus Kelleters schier unerschöpflichem Bilderreichtum wählte sein Freund eine Tempeltänzer-Collage aus, die bei den Kelleters im Flur hängt. Bewegung und Lebensfreude sind durch das Motiv und die Farben spürbar und passen zum Inhalt des Buches. Das Büchlein hat 120 Seiten "und ich hätte noch zehn Mal so viel direkt druckreif hier liegen", so der Autor.

Überall im Haus hinterlässt er Hügel mit Arbeit, die seine Frau Helmi versucht, zeitnah mit dem Computer abzutragen. "Meine Frau hört immer die Uraufführung", erzählt Kelleter. So auch seine neuesten Gedichte über das "Frühlingsglück im Elstersteinpark" oder "Die Schildkrott".

Auf einen Blick

Manfred Kelleters Buch "Luschd off Läwe - Gedichde, Geschichde on Bilder" in Mundart ist im St. Ingberter Wassermann-Verlag erschienen und für 22 Euro im Buchhandel zu kaufen. Am Donnerstag, 24. Mai, liest er daraus gemeinsam mit Albrecht Zutter um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei St. Ingbert. con

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